Die um 0,07 Cent/kWh gesunkene Öko-Umlage 2015 wird die Privathaushalte nur marginal entlasten. Wer sich dennoch darüber freut, dem dazu nur eine kurze Gelegenheit gegeben.

Gesunkene Öko-Umlage 2015 nur rechnerisch und temporär

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EEG: Die Teuerungs-Spirale dreht weiter

Die Energiewende in Deutschland treibt weitere Blüten. Dazu gehört auch die Absenkung der Öko-Umlage im kommenden Jahr auf 6,17 Cent. Zum ersten Mal seit der Einführung der EEG-Umlage dürfen sich der nicht privilegierte Stromverbraucher, also Privathauhalte und kleinere sowie mittlere Betriebe, über eine vermeintliche Reduzierung der Stromkosten freuen.

Wenn überhaupt, dann währt die Freude nur für kurze Zeit. Einmal steht offen, ob die Energie-Unternehmen als „Zwischenhändler“ den Preisvorteil von 0,07 Cent pro kWh überhaupt an ihre Kunden weiter reichen und andererseits dürfte ab 2016 mit einer kräftigten Anhebung der Öko-Umlage zu rechnen sein.

Die Absenkung der Öko-Umlage 2015 auf 6,17 Cent ist kein Effekt von verminderten Kosten der Energiewende oder ein Erfolg der EEG-Reform durch die Bundesregierung. Es handelt sich lediglich um einen rechnerischen Effekt. Die Höhe der zu entrichtenden Öko-Umlage wird im Voraus geschätzt und im Jahr 2014 wird aufgrund „grober Fehleinschätzung“ ein Überschuss von voraussichtlich 1,4 Milliarden Euro erzielt. Das Plus wird ins kommende Jahr übertragen. Das ist der Grund für die Absenkung der Öko-Umlage 2015, nicht mehr und nicht weniger.

Die Kosten für die Förderung der Energiewende sind um keinen Deut gesunken. Wären die Förderkosten wenigstens stabil geblieben, so hätte die EEG-Umlage um 0,6 Cent/kWh sinken können, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die tatsächliche Entlastung durch die Minderung um 0,07 Cent machen sich in einem Privathaushalt mit drei Personen durch die Strompreisreduzierung um gerade mal 2,80 Euro pro Monat bemerkbar.

Die Kosten für die Förderungen werden lt. IW im Jahr 2015 voraussichtlich um weitere 1,6 Mrd. Euro auf 21,1 Mrd. Euro ansteigen. Das entspricht einer Verteuerung um 8,3 Prozent. Die „Reserven“ des Überschusses aus 2014 werden sehr schnell aufgezehrt sein. „Das Ende der Kostenspirale ist also noch nicht in Sicht“, so das IW.

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Bild: CC0 1.0 Universell

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