Noch immer sind die Deutschen träge, was das Vergleichen und Wechseln von Stromanbietern angeht

Strom ist kostbar. Und genau so kostbar kann es sein, sich ausgiebig über Leistungen und Konditionen einzelner Anbieter schlau zu machen. Denn wer hier vergleicht, abwägt und schließlich richtig reagiert, kann am Ende des Jahres so einiges Einsparen und die Kosten für den Strombedarf deutlich senken. Aber noch immer sind wir Deutschen trotz der Liberalisierung des Strommarktes und der Möglichkeit, seinen Anbieter frei und selbst wählen zu können, ganz schön träge und auch nachlässig. Ob dieses Verhalten aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder Unsicherheit resultiert, ist fraglich. Fakt ist allerdings, dass man nicht nur durch Vergleichen und Wechseln der Anbieter tüchtig sparen kann, sondern auch selbst Stromfressern im eigenen Haushalt den Hahn abdrehen kann und spart. Wichtig ist, dass man dementsprechend aktiv wird und handelt.

Die Liberalisierung des Strommarktes macht’s erst möglich

WindkraftanlagenDer offiziellen Liberalisierung des Strommarktes, 1998, haben wir es eigentlich erst zu verdanken, dass wir als Verbraucher in Deutschland über eine freie Entscheidung des Anbieters verfügen können. Das Energiewirtschaftsgesetz machte es möglich, dass jeder Verbraucher schließlich seinen Stromlieferanten auswählen kann. Alle Stromanbieter genossen im Zuge dessen den Luxus, dass sie schließlich von nun an auch überregional ihre Leistungen anbieten konnten. Losgelöst vom jeweiligen Standort des Anbieters und der Verbraucher.

Nach der Liberalisierung kullerte der Strompreis erst einmal in den Keller, was für den Verbraucher als ein großes Plus verzeichnet werden konnte. Dieser Abfall hielt aber nicht lange an, da sich die einzelnen Stromanbieter zusammenschlossen. Daraus ergab sich wiederum ein Komplott aus zehn großen Anbietern in Deutschland, die einen gemeinsamen Marktanteil von rund 80 Prozent festhielten. Die Liberalisierung des Strommarktes kam erst 2005 zum Tragen, nachdem die Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde gegründet wurde. Sie ist nachhaltig auch noch heute dafür zuständig, dass jedem einzelnen Stromanbieter Deutschlands ein Zugang zu Versorgungsnetzen möglich ist. Dem Aufruf an die Verbraucher allerdings, doch von nun an reichlich Gebrauch vom Recht eines Anbieterwechsels bei Bedarf zu machen, sind nur wenige gefolgt. Noch heute tun sich die meisten Verbraucher schwer, zu wechseln, obwohl sie es fast zu jeder Jahreszeit tun könnten.

Vergleichen und Geld sparen

Wer fortwährend die Strompreise vergleicht, ist immer klar im Vorteil. Allerdings ist nicht immer nur der Preis für die Kilowattstunde Strom ausschlaggebend für ein günstigeres Angebot. Es sind auch einzelne Tarife und Pakete, die die Anbieter in ihrem Sortiment den Verbrauchern offerieren können. Worauf es schließlich ankommt, welche Details und Eckdaten und Konditionen in der Summe schließlich die Ersparnis gegenüber bisherigen Anbietern ausmachen, lässt sich am besten auf stromvergleich-ratgeber.de nachlesen. Hier findet man jede Menge Input und reichlich Informatives zum Thema Strompreise, Tarife und Co. Und schließlich ist es so, dass wer im Wust der vielen Bio- oder Billigstrom-Anbietern zurechtkommen will, braucht Geduld und muss immer schlussendlich selbst aktiv werden.

Diese Mühe zahlt sich aber am Ende des Jahres aus und so kann ein Haushalt mit mehreren Personen einige Hundert Euro sparen. Der Deutsche vergleicht und feilscht sehr oft und gerne und besonders auffällig schon allein, wenn es um das Ergattern eines günstigen Bezinpreises geht. Da fährt der ein oder andere ruhig einmal einige Meter weiter zur günstigen Tankstelle, warum also nicht auch beim Vergleich von Strompreisen und Tarifen? Stromkosten gehören zu den regelmäßigen Unkostenbeiträgen, die monatlich teils ohne zu murren von Millionen Deutschen Haushalten beglichen werden. Dem kann man als Verbraucher wunderbar durchs Vergleichen und Reagieren gegensteuern und damit schließlich Kosten senken.

Um die 960 Versorger auf dem Markt

Die meisten Verbraucher ahnen gar nicht, wie viele Anbieter sich auf dem freien Strommarkt tummeln. Rund 960 von ihnen kämpfen mit lukrativen Tarifen und Angeboten um die Gunst ihrer Kunden. Regionale Anbieter bilden hierbei den größten Anteil. Selbst im Sektor des Ökostroms halten sich immer mehr Versorger mit Tochterunternehmen über Wasser, um den Billiganbietern die Stirn bieten zu können. Und genau hier kann der Verbraucher clever denken und agieren. Denn ein einziger Tarifvergleich dauert in der Regel nur weniger als fünf Minuten. Und schon kann eine Familie rund 300 Euro jährlich bei einem Wechsel des Anbieters einsparen und ebenso ein Singlehaushalt 150 Euro und mehr.

Grundpreis und Arbeitspreis

Der Strompreis setzt sich schlussendlich aus zwei Faktoren zusammen, dem Grundpreis oder auch der Grundgebühr und dem Arbeitspreis, der je nach verbrauchter Kilowattstunde errechnet wird. Der springende Punkt beim Sparen des Strompreises ist, dass je nach Höhe des Gesamtverbrauches eines Haushaltes, eine perfekte Tarif-Kombination beider Faktoren enthält. Beispiel: Während ein Singlehaushalt besser beraten ist, wenn der Grundpreis des Stromanbieters günstiger ist, sollte eine Familie darauf achten, dass ihr Kilowattverbrauch deutlich höher ist und hier sollte man auf einen höheren Grundpreis zurückgehen, der mit einem niedrigen Arbeitspreis einhergeht. Selbst wenn der Single fortwährend seine ganze Elektronik, wie PC, TV und Co im Stand-by-Modus hält und über sparsame Geräte wie etwa eine effiziente Waschmaschine verfügt, spart er am Ende bei einem niedrigen Grundpreis-Tarif.