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Unternehmen, die flexibel sein müssen und deren Mitarbeiter von verschiedenen Orten auf dieselbe Anwendung zugreifen, wählen häufig SaaS-Lösungen.


Wer Software-as-a-Service nutzt, kauft sich keine Software, sondern mietet diese – das ist Teil des Konzeptes des sogenannten Cloud-Computing. Dabei stellt ein externer Anbieter die für den Betrieb bestimmter Anwendungen notwendige IT-Infrastruktur zur Verfügung. Das bedeutet, der Kunde kauft keine Software-Lizenz mehr, sondern mietet diese und bezahlt dafür monatlich einen geringen Beitrag. Der Zugriff auf die Software erfolgt in den meisten Fällen über einen Browser. Das hat zahlreiche Vorteile, aber auch einige Nachteile.

Software-as-a-Service und die typischen Anwendungsgebiete

Cloud-Computing
Cloud-Computing wird mehr und mehr zum Standard

Software-as-a-Service – oder kurz: SaaS – hat sich seit den 2000er-Jahren immer weiter verbreitet. Was das genau ist, erklärt die Online-Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik. Gerade für Unternehmen erweist sich diese Lösung als interessant, vor allem wenn sie flexibel sein wollen oder müssen. Grundsätzlich lässt sich jede Art von Software mieten, anstatt sie zu kaufen. Für Unternehmen sind einige Anwendungsbereiche besonders interessant. Dazu zählen die Finanzbuchhaltung, Customer-Relationship-Management, Personalplanung und -verwaltung oder die professionelle Verwaltung von Kunden-, Lieferanten- und Produktdaten für die Rechnungserstellung. Office-Anwendungen, Virenschutz oder E-Mailprogramme lassen sich ebenfalls gegen eine geringe Gebühr mieten. Dabei mieten Unternehmen nicht jede Software, die notwendig ist. Es gibt Programme, die sie über einen längeren Zeitraum nutzen, die jedoch nicht ständig auf dem neuesten Stand sein müssen. Diese Programme erwerben viele Unternehmen noch klassisch und kaufen eine Lizenz. Bei anderen Produkten ist es wichtig, dass die Software flexibel nutzbar und gleichzeitig stets auf dem neuesten Stand ist. Hier empfiehlt es sich, die Software zu mieten.

Die Vorteile von SaaS-Lösungen

Das Kaufen von Software ist bei einigen Programmen mit einer beträchtlichen Investition verbunden. Hinzu kommen häufig Wartungskosten, damit die Software auch stets up-to-date ist. Mit SaaS entfallen der Kauf von Software sowie das damit verbundene Investitionsrisiko. Häufig erübrigen sich dann auch weitere Investitionskosten in die entsprechende Hardware, um die Programme zu betreiben. Gerade für Start-ups sinkt somit die Eintrittsbarriere enorm. Die Software ist in der Regel standardisiert und funktioniert unabhängig vom System des Unternehmens. Der Dienstleister liefert dabei nicht nur die Software, sondern kümmert sich zugleich auch um Upgrades, Updates und Wartung. Insbesondere wenn Mitarbeiter oder Teams an verschiedenen Standorten arbeiten, können alle über die Cloud auf dieselbe Anwendung zugreifen und auch über große Entfernungen hinweg zusammenarbeiten. Was Cloud-Computing genau bedeutet, erklärt das BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – auf seiner offiziellen Internetseite.

Einen weiteren Vorteil stellt die überschaubare Monatsgebühr dar. Bei einigen Anbietern, wie beispielsweise Lexware, können die Kunden zwischen verschiedenen Tarifmodellen wählen und zahlen somit nur für so viel Service, wie sie tatsächlich benötigen. Es lohnt sich allerdings in jedem Fall, nachzurechnen, ob die monatliche Gebühr nicht relativ schnell die Anschaffungskosten übersteigt. Dann ist eventuell der Kauf doch die günstigere Alternative. Doch wer eine bestimmte Software lediglich für einen gewissen Zeitraum braucht, ist damit meist günstiger dran, als wenn er den monatlichen Preis bezahlt. Wird die Software nicht mehr benötigt, lässt sich diese einfach kündigen und die Gebühren entfallen.

Beim Mieten haben Abo-Kunden häufig mehr Rechte als Kunden, die die Software gekauft haben. So muss laut Gesetzgeber die vermietete Sache immer in gebrauchsfähigem Zustand sein. Die Anbieter sind dazu verpflichtet, Sicherheitsmängel oder Programmfehler zu beheben, und zwar für die gesamte Nutzungsdauer.

SaaS hat nicht nur Vorteile – doch sie überwiegen

Gemietete Programme lassen sich nur so lange nutzen, wie die monatliche Gebühr fließt. Zahlt der Kunde nicht mehr, gibt es keinen Zugriff mehr. Bei gekaufter Software ist das anders: Sie läuft theoretisch jahrelang, allerdings nicht unbedingt auf dem neuesten Stand.

Mit SaaS sind Unternehmen vom Dienstleister abhängig. Schaltet ein Anbieter eine Software ab, können Kunden nicht mehr damit arbeiten. Dieses Risiko ist allerdings bei großen und etablierten Anbietern potenziell geringer.

Castle
Eine große Herausforderung für die Anbieter ist das Thema Datensicherheit.

Das Thema Sicherheit sehen viele Unternehmen als besonders problematisch an, insbesondere die geringere Daten- und Transaktionssicherheit. Sie sind gezwungen, vertrauliche Daten auf den Server eines Dienstleisters zu stellen. Für mehr Sicherheit sollten Unternehmen darauf achten, dass die Anbieter geprüft und zertifiziert sind. Besonders wichtig ist, dass die Datenspeicherung auf Servern in Deutschland erfolgt. Dann gelten auf jeden Fall die deutschen Datenschutzrichtlinien.

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