Noch halten alle Beteiligten um die Schieflage der Deutschen Bank eine gute Mine zum bösen Spiel bei. Die Bundesregierung wiegelt Rettungsmaßnahmen ab, die Bevölkerung ist ohnehin mehrheitlich dagegen und die Bank selbst gibt sich selbstbewusst. Man brauche keine externen Rettungsgelder. Im Finanzmarkt scheint nun das Hauen und Stechen loszugehen.

Eine im selbst geschaffenen Sumpf untergehende Zunft?

Deutsche Bank
Deutsche Bank will gar nicht gerettet werden

Die in arge Schieflage geratene Deutsche Bank sollte nicht mit Hilfe von Steuergeldern gerettet werden, so die aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für Focus. Zwei Drittel (69 %) der Befragten lehnen demnach eine Unterstützung der Bank mit öffentlichen Geldern ab.

Noch schwebt über der Deutschen Bank das Damokles Schwert einer Strafzahlung in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar. Zumindest fordert diese Summe das US-Justizministerium für dubiose Geschäfte im Immobiliensektor.

Die Bundesregierung hat eine von der Wochenzeitung Zeit aufgestellte These, eines in Angriff genommenen Rettungsplanes dementiert. Die Deutsche Bank wiegelte ebenfalls ab und meinte diese externe Rettung gar nicht nötig zu haben.

Sicher ist jedoch, die größte deutsche Bank muss sparen und in der Regel passiert dies an erster Stelle mit einem umfangreichen Arbeitsplatzabbau. Mit dem Stellenabbau würde die Deutsche Bank ohnehin den aktuellen Trend folgen. In der vergangenen Woche kündigte die Commerzbank die Reduzierung der Arbeitsplätze um rund 9.600 Stellen an und nun trudelt aus Holland die Nachricht ein, dass ING Groep rund 7.000 Arbeitsplätze abschaffen wolle. Die anhaltenden Niedrigzinsen seien das größte Übel.

Die USA arbeiten im eigenen Interesse mit Ellenbogen-Mentalität. Die durchaus überzogene Strafforderung kann als Revanche für die Angriffe der EU gegen US-Unternehmen wie Amazon und Apple verstanden werden. Das Hauen und Stechen innerhalb der sich des eigenen Untergrunds befreienden Zunft scheint nun zu beginnen.


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