Trotz aller Bekundungen einer immer wohlhabenderen und zufriedeneren Bevölkerung in der Bundesrepublik, ist die Anzahl der von Sozialleistungen abhängigen Menschen stark angestiegen. Rund jeder zehnte Einwohner erhielt Leistungen aus z.B. Hartz IV, Sozialhilfe oder Alters-Grundsicherung.

Deutliches Gefälle von neuen zu alten Bundesländern

Armut
Wohlhabend und zufrieden? Nach welchem Maßstab?

„Der Wohlstand steigt“ und „die Zufriedenheit der Menschen war noch nie so hoch wie heute“, so die verlauteten Thesen über die Situation der Menschen in der Bundesrepublik. Allerdings passen diese „Theorien“ ganz und gar nicht mit den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zusammen.

Demnach stieg die Anzahl der von Mindestsicherung und anderen Sozialleistungen abhängigen Menschen bis Ende 2015 auf rund 8 Millionen. Zu den finanziellen Hilfen zählen u.a. Sozialhilfe, Hartz IV und Grundsicherung im Alter. Ein Jahr vorher waren knapp 7,4 Millionen Menschen von Sozialleistungen abhängig. Mit dem letzten Jahreswechsel war fast jeder zehnte Bundesbürger auf finanzielle Hilfen zur Sicherung des Lebensunterhalts angewiesen.

Ein großer Anteil der sozialen Hilfen fiel auf Asylbewerber zurück. Im Jahr 2015 stieg die Anzahl der Leistungsempfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz von 363.000 auf 975.000 Menschen, also um rund das Dreifache.

Die meisten von finanziellen Hilfen zur Sicherung des Lebensunterhalts Abhängigen wurden in Berlin (19,4 %), Bremen (18,5 %) und Hamburg (13,9 %) gezählt. Die wenigsten Angewiesenen zählte das Bundesland Bayern mit einem Anteil von 5,2 Prozent, gefolgt von Baden-Württemberg (6 %) und Rheinland-Pfalz (7,8 %).

Die Menschen in den neuen Bundesländern stehen nach wie vor finanziell schlechter da als die Bewohner der alten Bundesländern. In West lag der Anteil von Sozialleistungen Abhängigen (ohne Berlin) bei 8,9 Prozent und in den neuen Bundesländern bei 13 Prozent.


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