Die Preissteigerung im Jahr 2015 lag in Deutschland bei durchschnittlich nur 0,3%. Energiepreise drückten den Preis für den virtuellen Warenkorb deutlich nach unten. Dafür durften die Konsumenten bei Lebensmittel tiefer in die Tasche greifen.

Lebensmittelpreise 2015 teils deutlich angestiegen

Analysen
Schleppende Teuerungsrate im Jahr 2015

Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigte am Dienstag die bereits vorab eingeschätzten Preisanstiege im Jahr 2015. Demnach stiegen in Deutschland die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr um 0,3% an und waren somit seit 2011 (+2,1%) ohne Unterbrechung rückläufig.

Im Dezember 2015 stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahres-Dezember ebenfalls um durchschnittlich 0,3% an.

Wieder einmal ist die sehr niedrige Teuerungsrate dem starken Preisverfall bei den Energieprodukten geschuldet. Insgesamt rutschten die Preise für die Sparte Energie im Jahr 2015 umd -7,0% ab. Der Preis für leichtes Heizöl lag im Jahr 2015 um -23,1% niedriger als im Jahresdurchschnitt 2014. Autofahrer mussten für ihren Treibstoff 10% weniger bezahlen.

Die Jahresteuerungsrate 2015 läge ohne Berücksichtigung der Energiepreise bei +1,1%.

Maßgeblich an den durchschnittlichen Preissteigerungen waren Nahrungsmittel beteiligt. Obst war im Jahr 2015 5%, Gemüse 5,3% teurer. Günstiger dagegen waren Molkereiprodukte und Eier (-4,3%) zu haben. Die Preise der Nahrungsmittel-Sparte stiegen im Jahr 2015 im Gesamten um 0,8% an.

Die Kosten für den Dienstleistungssektor stiegen 2015 um 1,2% an. Die Preissteigerung bei der Netto-Kaltmiete lag mit 1,2% ebenfalls im moderaten Bereich. Die Einführung des Mindestlohns zu Beginn 2015 ist offenbar bei den Preisen für Taxifahrten (+12,1%) und Leistungen beim Friseur, bzw. für die Körperpflege (+3,4%) abzulesen. Auf der anderen Seite gab es Preisrückgänge für Flüge (-0,7%), Pauschalreisen (-0,3%) und Dienstleistungen im Telekommunikationsbereich (-1,3%).

Am Donnerstag steht der nächste Termin für die Bekanntgabe der Ergebnisse der EZB-Ratssitzung an. Angesichts der auch in der Eurozone sehr niedrigen Inflationsrate, darf man gespannt sein, wie die Europäische Zentralbank auf ihre bisherige Erfolglosigkeit bei den Versuchen, die Inflation auf Höhe zu bringen, reagieren wird.


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