Die Politik müsse mehr für Langszeitarbeitslose tun. Trotz steigender Beschäftigtenzahl bleiben die Langzeitarbeitslosen in der Regel in der Grundsicherung hängen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert einen höheren Stellenwert für die soziale Absicherung der Betroffenen.

Investitionen für Langzeitarbeitslose müssen erhöht werden

Ausgrenzung
Langzeitarbeitslosen droht die Ausgrenzung

Offenbar sollen für die Bundesregierung die Langzeitarbeitslosen auf dem „Abstellgleis“ verbleiben. Die in der Regel „sehr schwer Vermittelbaren“ sollen wohl nicht für weitere unnötige Kosten bei hoffnungslosen Vermittlungsversuchen verursachen. Die finanziellen Mittel für die Fortbildung der Langzeitarbeitslosen sind im Laufe der vergangenen Jahren ohnehin schon stark gekürzt worden.

Die betroffenen Menschen drohen auf dem eigens reservierten Abstellgleis der Gesellschaft dauerhaft zu verbleiben. So kritisierte auch der DGB, dass Langzeitarbeitslose in der Grundsicherung feststeckten und vielen die Armut drohe. Derzeit seien rund 2,5 Millionen Menschen erwerbslos und lediglich 750.000 Erwerbslose erhielten noch Leistungen der Arbeitslosenversicherung (rund 30 Prozent). Fast 1,8 Millionen der Erwerbslosen (70 Prozent) sind von Hartz-IV abhängig.

Die geplante Anhebung des Hartz-IV-Regelsatzes um 5 Euro sei viel zu niedrig angesetzt, so der DGB. So können die Erwerbslosen nicht wirksam vor Armut geschützt werden. Deshalb sei als erster Schritt Soforthilfen notwendig, die für eine Verbesserung der Lebenslage sorge. Die jährliche Pauschale in Höhe von 100 Euro für Schulmaterial müsse an die tatsächlichen Kosten angepasst und auf den 1-Euro-Eigenanteil für Essen in Schulen und Kita solle verzichtet werden.

Es bedarf einer Erhöhung der Investitionen für die Integration der Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. „Dazu müssen die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Dabei ist es außerdem sinnvoll, das Hartz-IV-System zu entlasten, damit zielgenaue Hilfen besser möglich werden. Der DGB und die BDA haben den Vorschlag gemacht, die Ausbildungsvermittlung, Hilfen bei der Integration von Auszubildenden und die Rehabilitation von Schwerbehinderten vollständig an die Agenturen für Arbeit zu übertragen. Dieser Vorschlag sollte zügig umgesetzt werden“, so Annelie Buntenbach, Mitgliedsvorstand des DGB.


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