Der April 2015 könnte für die Heizölkunden bisher der „teuerste“ Monat des Jahres gewesen sein. Zum Monatsende befinden sich die Heizölpreise dank eines chronisch schwachen Euro und den geopolitischen Krisen im Aufwärtstrend.
Heizölpreise Ende April 2015 im Aufwärts-Trend – Dennoch auf niedrigem Niveau

„Teure Heizölpreise“ sind lediglich relativ zu betrachten. Das bisherige Jahrestief (knapp 51,70 Euro/100 Liter) am 13. Januar steht dem bisherigen Jahreshoch von gut 65,30 Euro/100 Liter am 24. April gegenüber.
Gegenüber den Heizölpreisen im Sommer vergangenen Jahres besteht allerdings noch kein Grund für „ernsthafe Bedenken“. Zugpferde für den klaren Auftriebstrend seit Mitte April waren der klar einbrechende Euro gegenüber dem US-Dollar sowie die „unkontrolliert“ hochgeschaukelten Rohölnotierungen.
Nach Wochen der orientierungslosen Entwicklungen an den Rohölmärkten spitzte sich der Konflikt zwischen Saudi Arabien und Jemen zu und trieb die Preise für Nordsee-Öl Brent und die US-Sorte WTI entsprechend an. Nachdem der Iran Partei für Jemen ergriff und der Westen Teheran der Waffenlieferungen per Seeweg verdächtigte, schickten die USA Kriegsschiffe auf den Weg ins Krisengebiet. Militär und Öl-Großmächte treffen aufeinander und diese Konstellation geht an den Rohstoff- und Finanzmärkten gewiss nicht folgenlos vorbei.
Für die Kompensation steigender Heizölpreise dank eines sich erholenden Euros besteht sehr wenig Hoffnung. Die EZB setzt alles daran, den Euro so klein wie möglich zu halten und in den USA treiben die Blicke auf eine konjunkturelle Erholung den US-Dollar gen alte Stärken zurück. Am Mittwoch steht ein nächstes Statement der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an. Latente Erwartungen einer baldigen Zinsanhebung könnte den Dollar noch weiter antreiben und die Preise für Öl gleich mitziehen.