Mitte August 2015 stehen die Heizölpreise erneut auf einem neuen Zwischentief. Die Ölmärkte knackten zum Wochenende die vor gut sechs Jahren markierte Talsohle und die Weltbank weissagt noch weiter fallende Rohölnotierungen.

Öl Überfluss zum Überdruss – Preise drohen abzustürzen

Ölpreise
Konjunktur folgt nicht den Wünschen der Ökonomen

Am Freitag sackte der Preis für die US-Öl Sorte WTI auf unter 42 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) ab und markierte damit ein neues Tief der letzten 6 Jahre. Die Nordsee-Ölsorte Brent zog in die gleiche Richtung, hält sich allerdings noch im Bereich von etwas über 48 Dollar auf.

Die vergangene Woche hatte es in sich. Chinas Notenbank wertete die eigene Landeswährung gegenüber dem US-Dollar in drei aufeinander folgenden Tagen deutlich ab. Die Schritte um -1,9%, -1,6% und -1,1% verursachten an den Aktien- und Rohölmärkten heftige Erschütterungen. Die Abwertung des Yuan war für die Marktateure ein Alarm- bzw. Wachrüttel-Signal. Chinas Wirtschaft scheint nicht nur in der „verdrängten Theorie“, sondern in greifbarer Praxis schwer angeschlagen zu sein. Der Yuan (Renminbi) ist an den US-Dollar gekoppelt und die US-Währung gewann in den vergangenen Monaten kräftig hinzu. Für Peking offensichtlich nun zu viel des Guten. Die Notenbank griff bei ihren täglichen Festlegungen des Referenzkurses bis an den Rand ihres Spielraumes.

Ölförder-Länder nach wie vor auf Stur geschaltet

Mit der strauchelnden Konjunktur des riesigen Wirtschaftslandes China sinkt potenziell der Bedarf an Rohöl. Auf der Seite der Öl exportierenden Ländern sind dazu überwiegend „sture“ Regierungen anzutreffen. Die von Saudi Arabien angeführten Opec-Länder denken gar nicht daran, die Fördermengen auch nur einen Fingerbreit zu drosseln. Der Erz-Kontrahent USA zieht dem gleich und verweigert jegliche Reduzierung der Ölförderungen. Das Resultat sind steigende Ölbevorratungen gegenüber eine schrumpfende Anzahl von Abnehmern. Die Preise brechen ein.

Dazu wird Öl international in US-Dollar bezahlt („Petro-Dollar“) und mit der Stärke der US-Währung verteuerte sich das Rohöl im Bezug auf den Wechselkurs der jeweiligen Abnehmerländer. Die Nachfrage schmilzt noch weiter ab.

Come-Back des Irans – Ölpreise zum Abschuss bereitgestellt

Die Weltbank prophezeite für die Rohölmärkte düstere Zeiten. Mit dem Ausklingen der gegen den Iran verhängten Sanktionen käme wieder ein weiteres erdölreiches Land zum Zuge. Fallen die Handelsbeschränkungen, schwappt eine nächste Rohölwelle auf die Märkte zu und werden die Preise voraussichtlich zu Fall bringen.

US-Notenbank relativiert baldige Zinsanhebungen

Ein Lichtschimmer am Horizont ist die vermeintliche Kehrtwende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Die von den Marktbeobachtern einst als „baldige Zinsanhebungen“ interpretierten Aussagen wandelten sich inzwischen zu „eher später“. Allein der Glaube an einer zeitnahen Zinsstraffung beförderte den Dollarkurs um ein erhebliches Stück nach oben.

Der Euro tanzt nach dem „großen Absturz“ nach wie vor in der Region zwischen 1,10 und 1,12 Dollar herum. Für Heizölkunden wurden die Bestellpreise überwiegend von den Rohölmärkten, weniger vom Euro-Wechselkurs bestimmt.

Am Freitag verabschiedete sich der durchschnittliche Heizölpreis mit knapp unter 0,56 Euro pro 100 Liter ins Wochenende.

Hier die Heizölpreise inklusive Anlieferung an die Hausadresse

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