Die Heizölpreise Mitte September 2015 hatten seit Monatsanfang einen unruhigen Weg hinter sich. Ein steiler Anstieg zum Auftakt und seither ein beständiges Auf und Ab. Selbst die brandheiß-erwartete Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) konnte am orientierungslosen Heizölkurs nichts ändern.
Fakten der Weltwirtschaft werden den Preis regeln

Zum Monatsauftakt September 2015 ging der Preis aus der Jahrestief-Senke heraus steil nach oben. Am 26. August kostete Heizöl noch durchschnittlich knapp 50,70 Euro pro 100 Liter und am 01. September verfehlte der Heizölpreis die Marke von 58 Euro nur knapp.
„Jammern auf hohem Niveau“. Einen Tag nach der Fed-Zinsentscheidung bewegt sich der durchschnittliche Heizölpreis bei rund 54,60 Euro. Ein Jahr zuvor kosteten 100 Liter Heizöl noch deutlich über 78 Euro. Ein Zustand, der vor allem der Europäischen Zentralbank (EZB) Kopfschmerzen bereitet, kaum aber der deutschen Industrie und auch nicht den Heizölkunden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.
Die Rohölmärkte fühlen sich von der fortgesetzten Nullzins-Politik der Fed kaum berührt, der US-Dollar dagegen schon. Während die Ölmarktteilnehmer auf die erneute Verschiebung der Zinswende in den USA gelassen reagierten, zogen die Devisenhändler lange Gesichter. Allerdings ging der Umfang des Preis-Abrutsches bei Heizöl nicht über die seit vielen Tagen anhaltende Zick-Zack-Bewegung hinaus.
In den USA geht die (zähe) Aufhebung des seit den 70-er Jahren geltenden Exportverbots für Rohöl in eine neue Runde. Der Streit zwischen Befürwortern und Gegnern wird im Senat fortgesetzt. Erfolgt die Freigabe, dürfte der Ölpreis um ein gutes Stück weiter nach unten abrutschen, denn die Weltkonjunktur verlangt überhaupt nicht nach einem Mehr des einst so teuren Rohstoffs.
Die US-Großbank Goldman Sachs orakelte zwischenzeitlich von einem möglichen Ölpreis in der Größenordnung von 20 US-Dollar. Derzeit kosten 159 Liter (1 Barrel) US-Öl knapp unter 47 US-Dollar. Damit erwartet die Investmentbank eine gute Halbierung des Ölpreises. Den Opec-Ländern dürfte der Abrutsch überhaupt nicht gut schmecken. Das Ölförderland Katar sah sich bereits zu ungewöhnlichen Maßnahmen gezwungen und gab Staatsanleihen aus, damit die Berechnung des Staatshaushalts aufgehen kann. Als Grundlage dient ein durchschnittlicher Ölpreis von 60 US-Dollar, langfristig, also fern ab von Gut und Böse.
Nachdem die OECD jüngst ihre 3-Monats-Prognosen zur Weltkonjunktur wiederholt nach unten korrigierte, zeigt der Blick nach vorne tendenziell weiter fallende Heizölpreise.
Hier die Heizölpreise inklusive Anlieferung an die Hausadresse