Großflächige PV-Anlagen könnten sich nach den Vorstellungen der neuen Bundesregierung bereits ab Sommer 2014 deutlich weniger rentieren. Wer als Betreiber einer größeren Solarstrom-Anlage seinen erzeugten Öko-Strom selbst verbraucht, muss trotzdem Öko-Steuern abführen.
Selbst verbrauchter Ökostrom soll besteuert werden

Die neue Bundesregierung nahm sich dem Themen-Komplex rund um das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) an und geht mit sichtlich viel Schwung an die einzelnen Eckpunkte und Details. „Nicht kleckern sondern klotzen“. Immerhin sollen keine kleineren kosmetischen Eingriffe vorgenommen, sondern gleich eine handfeste Reform umgesetzt werden.
Die Vertreter der Unternehmen, allen voran der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), haben wiederholt auf ihr „Grundrecht“ auf privilegiert günstige Strompreise gepocht. An diesen müsse festgehalten werden, um auch in Zukunft die internationale Wettbewerbsfähigkeit sicher stellen zu können.
Die grundlegend angepasste EEG soll bereits in diesem Sommer zum Tragen kommen. Sehr motiviert.
Ein weiteres bekannt gewordenes Mosaik-Steinchen zur EEG-Reform dürfte den Betreibern größerer Photovoltaik-Anlagen sauer aufstoßen. Offenbar plant Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) deren selbst verbrauchten PV-Strom ebenfalls mit einer Öko-Steuer zu belasten. Und zwar bereits ab August 2014.
Neben dem weniger rentablen Betrieb größerer PV-Anlagen dürfte auch die produzierende PV-Industrie mit deutlich spürbaren Konsequenzen rechnen. Großprojekte könnten abgesagt oder erst gar nicht mehr in Angriff genommen werden. Die deutsche Solarstrom-Industrie steckt ohnehin schon bis zum Hals im Wasser.
Offenbar wurden bereits die Einnahmen durch die zusätzliche Öko-Steuer den möglichen weiteren Ausfällen in der PV-Industrie gegenüber gestellt. Die produzierende Branche drohte auch ohne zusätzliche Versickerungen von Einnahmequellen gänzlich einzuknicken.
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