Die Rohölpreise fielen zum Wochenende unter 30 US-Dollar pro Fass und zogen die Börsenwerte gleich unverrichteter Dinge mit. Heizölkunden profitieren vom Ölpreis-Verfall und zahlen derzeit weniger als 38 Euro pro 100 Liter.

Ölmärkte vor dem Crash? „Verhandlungsbasis“ bereits bei 10 Dollar

Ölpreise
Ölmärkte unter starkem Stress

Nach der zweiten Januar-Woche im Jahr 2016 stehen die Zeichen für die Rohölmärkte auf einen handfesten Crash. Die Preise rutschen vor sich hin. US-Öl WTI noch knapp über 30 US-Dollar und Nordsee-Öl Brent bereits darunter.

Nach einem Tagesverlust um gut -6 Prozent kostete Brent am Freitagabend lediglich 29,15 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Märkte sind im Alarm-Modus. Die Werte an den Börsenplätzen spiegeln die äußerst hohe Nervosität der Akteure deutlich wider.

20 Dollar, 16 Dollar und 10 Dollar. So lauten derzeit die Prognosen für den Ölpreis im Jahr 2016 von Goldman Sachs, Royal Bank of Scotland und Standard Chartered. Die Richtung der Rohölpreise stimmt zumindest schon. Seit Jahresbeginn ließen die Preise für Brent und WTI bereits um rund 20 Prozent nach.

Nachgiebigkeit um keinen Daumenbreit zeigen dagegen die Ölförderländer der Opec und die USA. Die Mengen aus konventioneller Ölförderung und mit „Schiefer-Sprengung“ sollen unvermindert weiter getrieben werden. Der Iran möchte demnächst mit maximalen Kapazitäten an die Märkte zurückkehren. Die Vorratslager drohen zu platzen.

Die Schwarzmaler unter den Ölmarkt-Teilnehmern scheinen mit ihren Prognosen gar nicht so daneben zu liegen. Dem begehrten und umkämpften Rohstoff fehlt es an Abnehmern und die Nachfrage droht noch weiter zu sinken. Chinas Wirtschaft sprintet nicht wie gewünscht und der Konjunktur der USA heftet bereits ein virtuelles negatives Vorzeichen an. Ökonomen schätzen für die Weltwirtschaft einen moderat verhaltenen Zuwachs ein, doch in der größten Volkswirtschaft der Welt bahnt sich eine Rezession an.

Der offene Kampf um die Ölmarkt-Kontrolle nimmt somit seinen weiteren Lauf und zieht damit die weiteren Finanzmarkt-Segmente gleich mit an den Rand des Abgrunds. Lediglich der „ewig sichere Hafen“ Gold findet immer größeren Zulauf von verängstigten Markt-Teilnehmern.

Profiteure sind (noch) die Heizölkunden, für die am Wochenende ein durchschnittlicher Heizölpreis von weniger als 38 Euro pro 100 Liter zur Verfügung steht.


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