Nachtspeicheröfen müssen als Stromfresser vom Markt verschwinden. Günstigere Lösungen seien moderne Heizsysteme und der Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplungssysteme. Die Bundesregierung begünstigte mit ihrer Politik lediglich die gewünschte Auslastung der Betreiber herkömmlicher Kraftwerke. Greenpeace will durch eine Studie belegen, dass die Energiewende und die Versorgungssicherheit über einen günstigeren Weg bewerkstelligt werden könnte.

Gegner der Energiewende verbreiten „Horror-Szenarien“

Energiewende
Kontroversers Hin und Her zur Energiewende

Die Energiewende in Deutschland ist heftig umstritten und wird es mit Sicherheit noch lange bleiben. Befürworter und Gegner liegen sich gegenseitig in den Haaren. Die erhobenen Stimmen zum Thema rund um die Energiewende sind u.a. aus den Reihen der Politik, Industrievertretern, Verbraucherschützern und Umweltverbänden zu hören.

Wer als Verbraucher darauf achtet, welche Institution hinter gewissen Forderungen zur Energiewende steckt, wird in der Regel eigene Interessen entdecken können. So forderten z.B. die großen Arbeitgeberverbände die noch verhandelnden Parteien CDU/CSU sowie SPD zum Vorantreiben der Energiewende auf, jedoch in Verbindung mit Maßgeblichen Reformen. Die Verbraucher müssen vor weiteren Strompreiserhöhungen geschützt werden, so ein beiläufiger Tenor, doch der Kernpunkt der Forderungen liegt am Beibehalten der privilegierten Behandlung der stromintensiven Unternehmen. Es stünden zahlreiche Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Betreiber von herkömmlichen Kraftwerken mit einer Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen können naturgemäß keine Freunde der Erneuerbaren Energien aus z.B. Wind-, Sonne- und Wasserkraftwerken sein. Aus dieser Ecke scheinen auch die lautesten „Angstmacher“ eines Strom-Kollaps zu hören sein. Von „geschürten dunklen Ängsten“ durch ein dargestelltes Szenario von Versorgungsengpässen spricht Greenpeace. „Die Lichter gehen aus“, falls die Kohlekraftwerke vom Netz genommen würden.

Moderne Heizsysteme und neue Wärme-Kopplungsanlagen

Die bereits totgesagten „Energiefresser“ Nachtspeicheröfen erhielten durch die Energiewende und den daraus resultierenden Schwierigkeiten zur stabilen Stromversorgung eine unerwartete Renaissance. Das ursprüngliche Verbot wurde wieder zurück genommen, da in diesen Geräten ein großes Potenzial für „Kompensations-Arbeiten“ gesehen wird. Greenpeace hat die Nachtspeicheröfen in Verbindung mit den dargestellten Engpass-Szenarien genauer untersucht und will durch die Studienergebnisse widerlegen können, dass elektrische Speicheröfen durch moderne Heizsysteme zur Versorgungssicherheit erheblich beitragen könnten.

Greenpeace beauftragte das Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) die Zusammenhänge genauer unter die Lupe zu nehmen. Demnach könne der Ausbau flexibler Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen die zu erwartenden Energieschwankungen von Sonnen- und Windstrom ausgleichen. Moderne Heizsysteme sowie der Ausbau der Kopplungsanlagen wären innerhalb kurzer Zeit zu realisieren und seien deutlich günstiger als die derzeit geführten Vorschläge der Politik.

Gefürchtete Stromausfälle werden vor allem von den Gegnern der Energiewende als eine überzogene Befürchtung hochgehalten, so Tobias Austrup, Sprecher von Greenpeace. Vordergründig stünden lediglich die hohen Subventionen für die von ihnen betriebenen Kohlekraftwerke. Die Bundesregierung müsse dem Druck der Energiekonzerne standhalten.

Flexibilität kann Schwankungen im Energiebedarf ausgleichen

Das deutsche Stromsystem müsse im Rahmen der Energiewende mehr Flexibilität erhalten, so die Forderung von Greenpeace. Rund 1,4 Millionen Haushalte heizten nach wie vor mit den elektrischen Nachtspeicheröfen. Der Strombedarf in den Wintermonaten sei enorm. Diese „großen Energiefresser“ müssen vom Markt verschwinden, so die Umweltorganisation. Die Bundesregierung begünstigte mit der Rücknahme des ehem. Verbots der Speicheröfen ab 2020 die „schwerfälligen Kraftwerke“, die lediglich auf eine bessere Auslastung abzielten.




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