Die Stromkosten sind inzwischen derart in die Höhe geschossen, dass immer mehr der ansteigenden Zahl der Haushalte mit niedrigem Einkommen in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Im Jahr 2016 wurden rund 330.000 Kunden der Strom gesperrt.

Das Geschwätz mit der Kugel Eis

Stromkosten
Stromsperre wegen zu hohen Kosten

Mehr als eine Kugel Eis pro Monat werden die Strompreiszuschläge aufgrund der Ökostromförderung im Rahmen des Erneuerbaren Energie Gesetzes (EEG) nicht kosten, so die Voraussage des ehemaligen Umweltministers Jürgen Trittin (Grüne) im Jahr 2004. Die Strompreise sind nach der Einführung der Ökozuschläge jedoch förmlich durch die Decke gegangen.

Es mag wohl kaum an einer nachlassenden Zahlungsmoral der Konsumenten liegen, dass im Jahr 2016 lt. Bundesnetzagentur rund 330.000 Haushalten der Strom aufgrund nicht bezahlter Rechnungen gesperrt wurde. Rund 6,6 Millionen Haushalten wurde die Abschaltung der Stromversorgung angedroht. In Verbindung mit der anwachsenden Zahl der von Sozialhilfe abhängigen Menschen trotz teils Vollzeitbeschäftigung können die rasant angestiegenen Stromkosten von vielen Haushalten schlicht weg nicht mehr bezahlt werden.

Bei den Strompreisen gibt es keinen Unterschied, ob der Haushalt über ein Spitzeneinkommen verfügt oder mit Grundsicherung über die Runden kommen muss. Zur vom Haushaltseinkommen unabhängigen Preisgestaltung der Stromkonzerne gesellt sich auch der „Fiskus“ mit der weit geöffneten Hand für die Einnahme von Stromsteuern und Mehrwertsteuern, wobei die „Steuer für den Mehrwert“ gleich noch den Anteil der Stromsteuer mit einbezieht. Was bei Mineralölsteuer (z.B. für Kraftstoffe) funktioniert, kann schließlich für Strom auch nicht schlecht sein.

Im Jahr 2000 lag der durchschnittliche Strompreis für Haushalte bei rund 13,95 Cent pro kWh (bei 3.500 kWh Verbrauch pro Jahr). Bis 2017 stiegen die Stromkosten auf rund 29,16 Cent/kWh an und somit mehr als das Doppelte. Der Unterschied beträgt 532 Euro pro Jahr, bzw. rund 44 Euro pro Monat. Eine gigantisch große Kugel Eis.

„Was kümmert mich mein (törichtes) Geschwätz von gestern“, würde wohl Konrad Adenauer dazu sagen.


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