Das EEG-System hält den Stromverbraucher offenbar „zum Besten“. Der Hauch der Reduzierung bei der EEG-Umlage scheint lediglich die Wählerstimmen als das eigentliche Ziel zu haben, denn der Strompreis könnte real weit mehr gesenkt werden.

Stromverbraucher zahlen scheinbar weit mehr als erforderlich

Stromkosten
Instrumentalisiertes EEG-System

Vermeintliche Senkung der EEG-Umlage ab 2015, aber dennoch viel zu viel. Mit einer Reduzierung der Ökostrom-Umlage auf 6,17 Cent pro kWh (Kilowattstunde) ab nächstes Jahr erhalten die Stromverbraucher ohnehin nur einen „Hauch“ einer Entlastung. Um gerade mal 2,80 Euro pro Monat für einen durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt fällt der Öko-Anteil nach unten, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) berechnete.

Der Haken an der Sache könnte jedoch den Preisvorteil für die nicht privilegierten Stromkunden auf direktem Wege aufspießen. Ob das Minus zur EEG-Umlage beim Endverbraucher ankommt, ist gar nicht gesichert, denn nicht zum ersten Mal würden die Energieversorger irgendwelche Preisvorteile für die Gewinnmaximierung einfach einbehalten.

IW Köln wies bereits darauf hin, dass die Absenkung der EEG-Umlage keine Trendwende beschreibt, sondern nur einen rechnerischen Parameter. Die Kosten bei den Förderungen könnten bis Ende 2015 auf 21,1 Milliarden (plus 8,3 Prozent) ansteigen. Weitere saftige Strompreisanhebungen können beim Fortbestand dieses EEG-Systems grundsätzlich einkalkuliert werden.

Die Freude über den um 0,07 Cent/kWh nach „unten stürzenden“ Öko-Anteil der Stromrechnung erhält bereits den ersten Dämpfer, bevor der neue Aufschlag überhaupt zum Zuge kommt. Die Stromkunden in Deutschland hätten um einen deutlich höheren Schritt nach unten entlastet werden können. Ein Öko-Anteil von 5,4 bis 5,8 Cent pro kWh wäre durchaus realistisch, wenn das Unnötige im EEG-System einfach weggelassen würde.

Um rund 2 Milliarden Euro müssen die Stromkunden im Jahr 2015 zu viel bezahlen, so die dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL vorliegenden Informationen aus der Strombranche. Ein großer Anteil der EEG-Umlage fließt demnach in einen Fonds, der den Netzbetreibern die Kompensation von jährlichen Preisschwankungen ermöglichen soll. Diese milliardenschwere Liquiditätsreserve sei nach den Ausführungen der Strombranche überhaupt nicht nötig.

Offenbar sollen die Stromkunden auch weiterhin kräftige Vorauszahlungen leisten, damit weitere kleinere Häppchen bei den Reduzierungen der EEG-Anteile die jüngst durchgeführte EEG-Reform ins rechte Licht rücken. So könnte bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2017 das Wohlwollen der Wähler gewonnen werden.



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