Der Stromverbrauch in Deutschland lag im ersten Quartal 2023 deutlich niedriger als im Vorjahres-Quartal. Der Strommix bestand noch weniger als die Hälfte aus regenerativen Energieträgern. Dies wirft jedoch Fragen zum „zulässigen“ Betrieb von Heizungspumpen auf, sollte das „Habeck-Gesetz“ in Kraft treten.
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Stromverbrauch deutlich gesunken

Im Bundesgebiet waren die Stromverbraucher im ersten Quartal 2023 augenscheinlich etwas sparsamer als im ersten Quartal 2022, zumindest was den Stromverbrauch angeht. Den Sparstrümpfen der deutschen Haushalten wird diese „Enthaltsamkeit“ angesichts der explodierten Strompreise kaum etwas geholfen haben. Zumindest sank der Stromverbrauch in diesem Jahresvergleich um 7,8 Prozent auf 132,8 Milliarden kWh (Kilowattstunden). Das Statistische Bundesamt (Destatis) „schätzt ein“, dass die ungewöhnlich niedrige Stromeinspeisung bei den „milden Temperaturen, hohen Strompreisen und eine konjunkturelle Abschwächung“ zu finden sind.
Der in das deutsche Stromnetz eingespeiste Strom stammte aus 32,2 Prozent aus Windkraft und damit um 3,2 Punkte mehr als ein Jahr zuvor. Die Windkraft nahm dabei den größten Anteil im Strommix ein, obwohl Windkraft anteilig um 0,7 Prozent absank. Der Anteil von Kohlestrom lag bei 30,0 Prozent und damit nur knapp hinter den Wind-Anteilen.
„Heizungspumpen-Gesetz“ würde nicht funktionieren
Im ersten Quartal 2023 ging der Anteil konventionell erzeugten Stroms um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahrs-Quartal zurück. Damit lag der Anteil des Konventionell-Stromes bei 51,4 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet dies einen Anteil von 48,6 Prozent Strom aus regenerativen Energieträgern. Das wirft jedoch die Frage auf, wie das geplante „Grünen-Habeck-Heizungspumpen-Gesetz“ augenblicklich verwirklicht werden könne, da dieses Gesetz eine Heizung vorsieht, die von Energie mit mind. 65 Prozent regenerativen Energieträgern betrieben werden soll. Heizungspumpen beziehen ihre Energie ausnahmslos aus Strom und dieser besteht derzeit aus weniger als die Hälfte aus regenerativer Quelle.
Kohlestrom anteilig rückläufig
Die Reduzierung von Kohlestrom nahm den größten absoluten Rückgang von konventionellen Energiequellen ein. Das Minus lag im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahres-Quartal bei 12,1 Prozent bzw. 5,5 Mrd. kWh. Der Anteil des Atomstromes ging um 32,7 Prozent bzw. 2,8 Mrd. kWh zurück. Das erste Quartal schließt die Zeit bis Ende März ein. Die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke am 15. April fließt somit nicht in diese Statistik mit ein. Der Anteil von Erdgas für die Stromerzeugung ist um 2,4 Prozent angestiegen.
Bei den erneuerbaren Energieträgern ging der Anteil aus Photovoltaik im ersten Quartal 2023 gegenüber dem ersten Quartal 2022 um 27,1 Prozent zurück. Destatis erklärt diesen Rückgang um ein knappes Drittel aufgrund der „ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden“ im Vorjahres-Quartal.
Noch Überschuss beim „Strom-Außenhandel“
Noch exportierte Deutschland mehr Strom ins Ausland als es im ersten Quartal 2023 importierte. Der Import-Anteil stieg gegenüber dem Vorjahres-Quartal um 15,2 Prozent an. Der Export-Strom sank im gleichen Zeitraum um 9,8 Prozent ab. Der Exportüberschuss betrug somit 9,2 Mrd. kWh. Ein Jahr zuvor lag der Überschuss bei 13,1 Mrd. kWh.
Mit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke, noch etwas weniger „ungewöhnlich viel Sonnenstunden“ und etwas mehr Flauten beim Wind, dürfte sich der Überschuss schon bald in ein Stromdefizit verwandeln. Und dies in einem (ehemaligen) Hoch-Industrieland.
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