Die Zukunft der Heizölpreise scheint derzeit mehr von Ankündigungen großer Institutionen, wie EZB und IWF, und Erwartungen der Analysten gelenkt zu werden, als von Fakten und realistischem Weitblick.

Am Ende holt die Realität alle Träumer ein

Ölpreise
An den Ölmärkten werden Karten neu gemischt

In der vergangenen Woche verdeutlichte die Europäische Zentralbank (EZB) wie einfach die Preise durch bloße Ankündigungen aus der Spur gebracht werden können. Mario Draghi, Chef der Euro-Notenbank, erklärte nach der EZB-Ratssitzung die derzeitigen Leitzinsen als unangetastet, stellte aber eine weitere massive Ausweitung der Geldschwemme noch vor Ablauf des Jahres in Aussicht, natürlich „unverbindlich“. Mehr Geld, mehr Kapital, mehr Liquidität. Für DAX & Co. eine freudige Nachricht, so können die inzwischen rein virtuellen Papierwerte an den Börsen noch weiter in die Höhe getrieben werden. Dem Euro jedoch bekam diese Botschaft ganz und gar nicht gut. Die Gemeinschaftswährung sackte gegenüber dem US-Dollar kräftig ab.

Mit dem einbrechenden Euro kletterten die Heizölpreise noch kurz vor dem Wochenende um gut 1 Euro pro 100 Liter nach oben. Da halfen auch die ebenfalls rückläufigen Preise an den Rohölmärkten nichts mehr, sorgten aber immerhin für etwas Kompensation.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) „warnte“ die Welt vor einer möglichen Pleite Saudi-Arabiens in den nächsten fünf Jahren. Die Erdölfördernden Länder seien aufgrund der niedrigen Ölpreise zum Anzapfen ihrer Devisenreserven gezwungen. Halten die Niedrigpreise über die kommenden Jahre an, so ginge den auf Öl schwimmenden Ländern das Geld aus und schlitterten damit in den Defizit-Bereich. Während das Opec-leitende Saudi-Arabien offenbar nach gut 5 Jahren ins Trudeln kommen könnte, seien die weiteren Opec-Mitglieder VAE, Katar und Kuwait finanziell besser gerüstet und könnten gut und gerne die nächsten 20 Jahre durchhalten.

Für die USA wäre das Abdriften der Ölförderländer eine willkommene Angelegenheit. Mit dem Abbau der hiesigen Devisenreserven (stets in US-Dollar) fließt das selbst gedruckte Geld wieder ins eigene Land zurück, wo es auch dringendst benötigt wird. Darüber hinaus wandelte sich Saudi-Arabien aufgrund der eigenen Fracking-Förderungen vom einstigen willkommenen Geschäftspartner zum lästigen Konkurrenten. Ginge Saudi-Arabien pleite, wären die (Verhandlungs-) Karten vollkommen neu gemischt. Allerdings ist dieses Land dank lebhafter Geschäftsbeziehungen aus „guten Zeiten“ bis an die Zähne bewaffnet, natürlich aus westlichen Produktionen.

Derlei Aussagen vom IWF dürfen jedoch nie unkritisch einfach so hingenommen werden. Die Geschichte zeigt mehrfach, dass der von den USA dirigierte Fonds bisher nie uneigennützig handelte. Die leichtgläubigen Märkte lassen sich nur allzu einfach in eine gewünschte Richtung lenken.

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