Die schwer angeschlagene Deutsche Bank bringt die Bundesregierung offensichtlich in die Klemme. Kleinere Kreditinstitute als das größte deutsche Geldhaus wurden bereits als „too big to fail“ deklariert. Allerdings käme eine Finanzspritze aus Steuermitteln bei den Wählern im Wahljahr 2017 gar nicht gut an. Die nervösen Anleger befinden sich in der Unterzahl.
Krisenstimmung in einer denkbar ungünstigen Zeit

Bei der Deutschen Bank, das größte deutsche Kreditinstitut, braut sich etwas „Großes“ zusammen. Mit dem Wochenauftakt ließ der Preis für die Aktie der Deutschen Bank bereits innerhalb der ersten Stunden um rund 6 Prozent nach. Die Anleger sind zusehends verunsichert und die Bundesregierung schweigt sich über die Lage und ggfs. „erwünschten“ Maßnahmen aus.
Der Kurs Deutschen Bank Aktie tauchte unter die Marke von 10,70 Euro ab, ein übles Anzeichen. Angesichts der Drohgebärden aus den USA zu weiteren Strafzahlungen wegen „dubioser Geschäfte“ im Immobiliensektor zur Zeit des Beginns der Bankenkrise in den Jahren 2007 und 2008, ist die Lage für die Deutsche Bank schon deutlich kritischer als „nur unter Druck geraten“.
Das Geldhaus baute schon vor Jahren einen separaten Fonds für die zu erwartenden Rechtsstreitigkeiten auf. Allerdings setzten die US-Behörden für die angedrohte Strafzahlung einen zweistelligen Milliarden-Betrag an. Wohl als Verhandlungsbasis zu verstehen, aber das Budget der Deutschen Bank dürfte damit gesprengt sein.
Mit der Anhebung des Eigenkapitals kommt die Deutsche Bank auch nicht gerade zügig voran. Da klafft nach Einschätzung der Schweizer Credit Suisse eine Lücke in Höhe von rund 7 Milliarden Euro. Das schreit nach Unterstützung durch den „Staat“, sprich durch den Steuerzahler. Allerdings käme eine solche heroische Rettungsaktion durch die Bundesregierung bei den Wählern ganz und gar nicht gut an.
Die Bundesregierung schweigt sich derzeit noch aus. Das Nachrichtenmagazin Focus spekulierte am Montag über staatliche Hilfen für die angeschlagene Deutsche Bank. Allerdings gab Regierungssprecher Steffen Seibert zu erkennen, dass es für derlei Annahmen keinen Anlass gäbe. Darüber will Focus in Erfahrung gebracht haben, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Wahljahr 2017 jegliche Hilfen ablehne.
Die Wähler stehen gegenüber den nun geläuterten Anlegern eindeutig in der Mehrheit gegenüber. Die Regierungskoalition befindet sich seit Monaten in der Gunst der Wähler in einer Rutschtour, auf geöltem Untergrund. Eine „Hilfsaktion“ für das private Kreditinstitut mithilfe von Steuergeldern dürfte einige weitere Stimmen kosten.
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