Der Untergang der Silicon Valley Bank in den USA schlägt weltweit hohe Wellen. Wie schon vor rund 14 Jahren ist man nun um Beschwichtigung und Beruhigung bemüht. Wie schon vor rund 14 Jahren dürfte es dennoch zu „Überraschungen“ kommen, welche den Sparern und Steuerzahlern nicht gefallen dürften.

Qualitätsname sagt nichts über Qualität aus

Bankenhäuer
Wenn edle Bankentürme ins Wanken geraten

Silicon Valley. Ein Name als Synonym für Innovationen und zukunftsweisende Technologien. Ein „HighTech-Pflaster“ mit weltweitem Ruf. Daher könnte auch eine Bank mit diesem Namen den Eindruck einer nachhaltig stabilen Institution suggerieren. Doch derartige Träume wurden jäh beendet. Die Silicon Valley Bank ist pleite und die nun geschlagenen hohen Wellen wecken Erinnerungen an den „grandiosen“ Fall der US-Bank Lehman Brothers im Jahr 2008, samt der damit ausgelösten globalen Bankenkrise.

Bundesregierung beschwichtigt

Inzwischen ist man um Beruhigung der Gemüter bemüht. Die Bundesregierung beschwichtigt nervöse und übernervöse Finanzmarktteilnehmer und sieht aufgrund der Insolvenz der Silicon Valley Bank (SVB) keine Krise wie in 2008 aufkommen. Das Geldinstitut ist am vergangenen Freitag aufgrund ihrer erklärten Zahlungsunfähigkeit geschlossen worden. Man dürfe nun aber keine Probleme herbeireden, wo gar keine vorhanden seien, so die beruhigenden Worte des Regierungssprechers Steffen Hebestreit am Montag.

Bank schloss noch Run

Verunsicherte Bankkunden holten in Scharen ihre Gelder von der Bank. Ein Bankenrun setzte ein. Die Silicon Valley Bank schloss kurzerhand ihre Pforten. Die Zweigstelle der erst seit Ende Mai 2018 auch in Deutschland ansässige SVB ist von der Bankenaufsicht Bafin inzwischen geschlossen worden. Der Zahlungsverkehr der in Frankfurt a. Main angesiedelten Silicon Valley Bank German Branch wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Kunden befinden sich derzeit in einer „Abwarteschleife“. Gleichzeitig betonte die Bafin, dass die Notlage der SVB Germany für die Finanzstabilität keine Bedrohung darstelle.

Als hauptsächlicher Grund für die SVB-Pleite gilt der in den USA stark gestiegene Leitzins. Das Geld ist der Bank quasi zu teuer geworden, um weiterhin eine ausreichende Liquidität vorweisen zu können.

Ansteckungsgefahr allemal gegeben

Die im Jahr 1983 gegründete Silicon Valley Bank hat sich auf die Start-Up-Szene spezialisiert und spielt wie die untergegangene Lehman Brothers im Immobilienmarkt keinen Rolle. Allerdings wurde bereits beim „Management“ der großen Bankenkrise vor rund 14 Jahren immer wieder betont, dass keine Bank wirklich vor einer Ansteckung gefeit sein könne. Die Vernetzung der Kreditinstitute ist schlicht zu eng, um bei einer gefallenen Bank völlig schadlos davonkommen zu können. So berichtet NZZ, dass nun die Aktie der Credit Suisse am Montagvormittag mehr als 14 Prozent fiel und im Anschluss ein Allzeittief von weniger als 2,20 Franken markierte.

Bankenkrise 2008 war auch lehrreich

Im Laufe der Wochen und Monate beim Umgang mit der Bankenkrise 2008 stellte sich allmählich heraus, welche Banken um welche Beträge tatsächlich durch den Untergang der Lehman Brothers geschädigt wurden. Auch in Deutschland ging es um Milliarden-Beträge. Überwiegend verschuldet durch das jeweilige Banken-Management durch reine verantwortungslose Zockerei. Populär wurde der Begriff „Too big to fail“. Im Anschluss wurden erprobt Bail-In und Bail-Out-Verfahren zur „Rettung“ der Banken. Entweder wurden die Banken per Steuergelder über Wasser gehalten, oder über die Enteignung der Anleger und Sparer. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied inzwischen über den „Rettungsfall“ der Banken auf Zypern. Die Enteignung der Sparer sei demnach rechtens. Es gebe schließlich auch kein „absolutes Recht auf Eigentum“, so eine Begründung des EuGH mit Bezug auf die EU-Charta.

Man darf gespannt sein, wie hoch die Wellen noch schlagen werden und welche Qualität die wohl noch kommenden „Überraschungen“ für die globale Finanz-Szene haben werden.

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