Die Bundesbürger verlieren angesichts der niedrigen Renditen die Lust aufs Sparen. Ein Ausweichen auf Geldanlagen mit mehr Risiko kommt nur für wenige in Frage, dann lieber mehr Konsum.

Weniger Spar- Motivation, weniger Zuversicht

Sparer
Unzufrieden mit Zinsen und risikoscheu

Die bei den Bundesbürgern nachgelassene Lust aufs Sparen drückt sich in der Summe und Häufigkeit der angesparten Geldbeträge aus. Im letzten Jahr sparten noch 65 Prozent der Bundesbevölkerung und im bisherigen Jahr 2016 waren es nur noch 51 Prozent, so die für Bank of Scotland vorgenommene Studie von GfK.

Die Zahl der „Gelegenheitssparer“ nahm dagegen von 25 Prozent im Jahr 2015 auf aktuell 35 Prozent zu. 14 Prozent der Bundesbewohner legen gar nichts zurück (9% 2015).

Im vergangenen Jahr zeigten die Sparer nicht nur eine höhere Motivation, sondern auch mehr Zuversicht für das inzwischen zur Hälfte vergangene Jahr 2016. Zwei Drittel „dachten“, sie würden in den kommenden 12 Monaten ihr Sparverhalten nicht verändern. Daraus wurde aber nichts. Es wird seltener und weniger zurückgelegt.

Betragen die angesparten Summen weniger als 100 Euro pro Monat, ist die Spar-Bereitschaft noch ausgeprägter. Im vergangenen Jahr waren es 32 Prozent, derzeit sind es 41 Prozent. Mehr als halbiert hat sich dagegen die Sparbereitschaft bei den Bundesbürgern, die zwischen 100 und 200 Euro mtl. anlegen. Letztes Jahr waren es noch 25 Prozent, jetzt 12 Prozent.

Die Zuversicht ist ebenso gesunken wie die Lust aufs Sparen. Nur noch 22 Prozent der Befragten gehen davon aus, im nächsten Jahr mehr anzulegen als derzeit.

Niedrigzinsen vertreibt die Lust aufs Sparen am meisten

Mehr als die Hälfte der befragten Personen (59%) geben der andauernden Niedrigzinsphase die Schuld an der vergangenen Lust aufs Sparen. Bei den von Finanzthemen gut informierten Sparern ist der Anteil mit 78 Prozent besonders hoch. Weniger bis gar nicht informierte Anleger geben anteilig zu 39 Prozent den Niedrigzinsen die Schuld.

Wechsel oder mehr Konsum – Kaum Wertpapieranteile

Wer von den mickrigen Zinsen seiner Geldanlage vergrault wurde, wechselte in der Regel zu einer anderen Anlage mit höheren Renditeaussichten (43%). Das Motto, „lieber kaufen statt sparen“,verfolgten 38 der Befragten. Sie konsumieren lieber, anstatt das verfügbare „Zuviel“ auf die hohe Kante für niedrige bis gar keine Zinsen zu legen. Ein Viertel investiert in eine Immobilie. Neben dem Neukauf zählen dazu auch Modernisierungsmaßnahmen. Der Umstieg in eine höhere Risikoklasse scheuen die meisten traditionell auf Sicherheit blickenden deutschen Sparer. Lediglich 2 Prozent stiegen auf Wertpapiere um.

Die derzeit beim Bundesbürger beliebtesten Anlageformen sind Fondsanteile (16%, Vorjahr 26%), Tagesgeld (14%, Vorjahr 16%) und Festgeld (13%, Vorjahr 22%). Auf das Sparbuch greifen nur 6 Prozent der Sparer zurück. Käme es zu einer „Stichwahl“ zwischen Sparbuch und Tagesgeld, würden sich 70 Prozent für die Tagesgeldanlage entscheiden.

DKB-Broker

Tarifomat24.de