Wer den Null-Zinsen seiner bisher „beliebten“ Geldanlagen entkommen will, muss umsatteln. Finanztest nahm Indexfonds bzw. ETFs ins Visier und stellte fest, dass der Umstieg in den Wertpapiermarkt nicht automatisch mit turbulenten Börsenhandel verbunden sein muss.

Indexfonds als lukrative Alternative für Tagesgeld, Festgeld und Co.

Bargeld
Indexfonds als Alternative gegen Null-Zinsen

Die Statistiken der zahlreicher Banken, Institute und nicht zuletzt der Deutschen Bundesbank zeigen es mit Regelmäßigkeit auf. Der deutsche Sparer setzt nach wie vor auf seine „lieb gewonnenen“ Geldanlage wie Tagesgeld, Sparbuch, sogar Girokonto und wenn’s hochkommt auch Festgeld. Vom vermeintlichen „Getümmel“ in den Wertpapiermärkten will sich der Bundesbürger überwiegend fernhalten.

Mit dem Festhalten an den beliebten Sparanlagen, krallt sich der deutsche Sparer automatisch an den fallenden Zinsen und Renditen fest. Sparer verzichteten in den vergangenen Jahren bereits auf rund 200 Milliarden Euro, so die Berechnungen der DZ-Bank. Alles im Sinne der „Eurorettung“.

Indexfonds erfordern kein Börsen-Profiwissen

Da wo noch Renditen zu holen sind, will der „typische Sparer“ offensichtlich gar nicht hin. Die Garantie auf sichere Zinsen – mögen sie noch so gering sein – und die schnelle Verfügbarkeit des Geldes wollen nicht aufgegeben werden. Wer dennoch Wert auf einen Zugewinn auf sein Erspartes legt, kommt um ein Quäntchen Risiko nicht mehr herum und der Weg führt letztendlich doch in das vermeintliche Getümmel des Finanzmarktes. Dass es für „Renditejäger“ an den Wertpapiermärkten auch relativ ruhig zugehen kann, zeigt die vom Finanztest (5/2016) veröffentlichte Studie. Die Experten aus dem Hause Stiftung Warentest haben sich die verfügbaren Indexfonds näher angesehen und es zeigte sich wiederholt, dass für Renditen aus den Wertpapiermärkten nicht zwangsläufig Börsen-Profiwissen erforderlich ist.

Für das Management der Indexfonds fallen im Gegensatz zu gewöhnlichen Fonds relativ geringe Kosten an. Indexfonds, auch als ETF bezeichnet, bilden einen ausgesuchten Finanzindex ab. Zu den abgebildeten Werten gehören z.B. Immobilienfonds, Rohstoffe, Renten und die bekannten Indizes wie EURO STOXX 50 und nicht zuletzt der DAX.

Die Auswahl der unterschiedlichen zusammengestellten ETFs ist groß und ziemlich unübersichtlich. So stellte auch Finanztest fest, dass der Anleger vor der Herausforderung stehe, aus der verfügbaren Auswahl einen geeigneten Index zu finden, der vor allem ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Renditechancen und Sicherheit bietet. Große Renditechancen bieten demnach ETFs, die noch nicht lange im Markt vertreten sind. Hier erkauft sich der Anleger allerdings auch eine gute Portion an Risiken, da noch keine mittel- bis langristigen Entwicklungen als Referenz für die künftige Wertentwicklung herangezogen werden kann.

Finanztest empfiehlt den interessierten Anlegern, sich in einen „handsamen“ Indexfonds zu engagieren. Die Finanzexperten stellten als Beispiel hierfür den Weltindex MSCI World in den Mittelpunkt. Dieser ETF zeigte sich in der Vergangenheit zwar als sehr dynamisch, aber der auf Nachhaltigkeit bezogene Blick zeige, dass zwischenzeitliche Verluste mit einfacher Geduld ausgeglichen werden können.

Mit Indexfonds einen Sparplan realisieren

Wie im Wertpapiermarkt generell gilt auch bei Indexfonds die Regel, nie das ganze verfügbare Kapital auf eine Nummer zu setzen. Ein ETF kann auch als Sparplan realisiert werden, bei dem Anleger schon mit einen monatlichen Sparbetrag im Bereich von 25 oder 50 Euro mitmischen können. So ermöglicht z.B. eine monatliche Investition von 50 Euro eine gemischte Sparanlage aus Indexfonds und einer Tagesgeldanlage. Auf der einen Seite sind die hohe Chancen auf einträglich Renditen gegeben und auf der anderen Seite steht ein (niedrig-) verzinster Geldbetrag für den „Fall der Fälle“ zu jeder Zeit zur Verfügung.

Noch sind Tagesgeldanlagen in der Regel kostenfrei. Viele Kreditinstitute sind angesichts der chronischen Niedrigzins-Phase gerade dabei, neue Kostenmodelle für Privatkunden auszuarbeiten. Der „offizielle Negativzins“ wird voraussichtlich nicht eingeführt werden, aber eine künftige Kontoführungsgebühr würde unterm Strich den gleichen Zweck erfüllen. Ein Depot, bzw. Fonds-Konto kann dagegen sehr wohl mit laufenden Kosten behaftet sein. Die grundlegende Kontoführung ist meist entgeltfrei, aber für den Kauf, bzw. Verkauf von Wertpapieranteilen, sowie das Management können jeweils Gebühren verlangt werden.

Fazit:

Wer dem voraussichtlich noch lang anhaltenden „Nullnummernspiel“ bei den klassischen Geldanlagen entkommen will, wird nicht an einer alternativen Geldanlage wie z.B. einem Indexfonds vorbeikommen. Für die geeignete Kapitalanlage sollte allerdings nicht auf eine gezielte Beratung verzichtet werden.



Tarifomat24.de

970x250