Kaum steigt der Bitcoin-Kurs wiederholt deutlich an, sind die kritischen Stimmen aus den Häusern der Banken und Notenbanken besonders laut. Je höher der Preis für das Online-Geld, desto gefährlicher scheinen die Risiken zu sein.

Verloren gegangene Kontrolle erfordert neue Strategien

Bitcoins
Bitcoin wird hin- und hergerissen

Kaum eine andere „Handelsware“ wird in seinem Preis so sehr hin und her geschupst wie das virtuelle Online-Geld Bitcoin. Sehr viele Kritiker sehen in der Kryptowährung eine Bombe mit bereits brennender Lunte, können aber den fulminanten Aufstieg des Bitcoins im vergangenen Jahr 2013 nicht wegleugnen. Wer seit Ende 2012 den Abstand zum Bitcoin eisern groß gehalten hat, wird zu diesem Zeitpunkt womöglich eine andere Meinung haben.

Ende November überschritt das Online-Geld erstmals die 1.000-Dollar-Marke, nachdem der Jahresanfang mit einem Preis von 15,- Dollar pro Einheit noch relativ kleine Brötchen beschrieb. Mit dem Anstieg des Bitcoin-Kurses wuchs die Anzahl der warnenden Worte der Kritiker. In der Regel aus den Reihen der Banken und besonders Zentralbanken.

Einen wirklichen Dämpfer erhielten alle Bitcoin-Besitzer mit dem Verbot des Bitcoin-Handels durch gewerbliche Institutionen in China. Das Reich der Mitte gilt als eine Hochburg der Bitcoin-Fans. Doch wer bereits zum Jahresstart seine „digitalen Münzen“ im Depot lagern hatte, konnte über den zwischenzeitlichen Einbruch nur müde lächeln.

Die warnenden Hinweise der Bitcoin-Kritiker

Auf die besonders hohen Risiken durch möglichen Totalverlust, hohe Volatilität und „magnetischen Wirkungen“ auf kriminelle Machenschaften wies im vergangenen November die Europäische Bankenaufsicht (EBA) hin. Das Resümee: „Wer sich darauf einlässt und einen kompletten Verlust erleidet, ist selber schuld“. Für die etwas waghalsigeren Investoren sollte dieses hängende Damokles Schwert eigentlich zu einem Gewohnheitszustand geworden sein. Der Bitcoin bietet für durch die Anonymität der Besitzer durchaus ein Wirkungsfeld für „dunkle Gesellen“, jedoch wurde die kriminelle Energie so mancher Leute nicht erst dadurch generiert. Wer wissen will, wie das „große Lumpen“ funktioniert, sollte sich die von der Politik scheinbar geschützten Machenschaften der Investment-Banken unter die Lupe nehmen.

Die Bitcoin-Aktzeptanz nimmt dennoch zu

Amazon nimmt inzwischen Bitcoins als Zahlungsmittel an und jüngst kündigte der Online-Hersteller Zynga einen ersten Testlauf mit ausgesuchten Browserspielen an. Die Nachricht aus der US-Firma sorgte wiederholt für einen prompten Schub des Bitcoin-Kurses über die 1.000-Dollar-Marke. Das Echo war sogleich in etwas „abgewandelter Form“ aus dem Hause der Deutschen Bundesbank zu hören. Gegenüber dem Handelsblatt (Dienstag) erklärte Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele, wie gefährlich Bitcoins für die Investoren sein können. Es gebe keinerlei staatlichen Garantien für dieses „Nischenphänomen“. Der Kurs des Online-Geldes sei durch keine fundamentalen Daten gestützt.

Für die Notenbanker ist der Bitcoin ohne Zweifel ein Dorn im Auge. Keine Kontrolle, kein Eingriff, keine Manipulationen möglich. Das Unbehagen, wenn sich die Menschen mit ihrer „eigenen Währung“ frei bewegen können, ist verständlich. Die von den Bankern genannten Risiken sind nicht von der Hand zu weisen, jedoch keine neuen Phänomene, die einzig dem Bitcoin zuzuschreiben sind. Die bisher gezahlten Steuergelder in Milliardenhöhe an zockende und kippende Banken sind ein Beweis dafür, dass unverantwortliches und teils sogar kriminelles Handeln zur Tagesordnung gehören.

Wer Interesse an Bitcoins hat, kann auch als Privatperson munter am Auf und Ab der Internetwährung teilnehmen.


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