Die deutschen Privathaushalte sind im dritten Quartal 2015 um ein Stückchen „ärmer“ geworden. Gegenüber dem Vorquartal sank das Geldvermögen der privaten Haushalte um 0,3 Prozent.

Privates Geldvermögen schrumpfte um rund 17 Milliarden Euro

Schulden
Geldvermögen ist geschrumpft

Die Privathaushalte Deutschlands mussten in den Monaten Juli bis September 2015 Verluste hinnehmen. Das gesamte Geldvermögen (ohne Immobilien, etc.) sank um 17 Mrd. Euro auf 5.210 Mrd. Euro, ein Rückgang um 0,3 Prozent, so die Deutsche Bundesbank am Freitag.

Den größten Anteil des Vermögensrückgangs verursachten „deutliche Bewertungsverluste“ in einem Umfang von ca. 57 Mrd. Euro beim von Privathaushalten gehaltenen Geldvermögen. Die Zugewinne durch Wertsteigerungen betrugen im gleichen Zeitraum dagegen nur knapp 40 Mrd. Euro.

Innerhalb des dritten Quartals 2015 stiegen die Schulden der privaten Haushalte um rund 14 Mrd. Euro. Das Netto-Geldvermögen in den Monaten Juli bis September sank dadurch wiederholt auf nun 3.597 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorquartal sank das Netto-Geldvermögen um 31 Mrd. Euro, bzw. um 0,9 Prozent.

Ein wenig „klassische Theorie“ zum privaten Geldvermögen

Rein statistisch besaß jeder Einwohner des Bundesgebietes (rund 80 Mio.) somit zum Ende des dritten Quartals 2015 gut 65.000,- Euro, bzw. abzüglich der Verbindlichkeiten netto knapp 45.000 Euro auf der hohen Kante. Jeder Bürger verlor in den drei Monaten netto rund 390 Euro. So viel zur Theorie.

Wie sich das gesamte Geldvermögen auf einen geringen Anteil der Privathaushalte konzentriert, kann schon alleine aus den stets steigenden „Armutsrisiken“ bei Kindern, bzw. Familien mit alleinerziehenden Eltern abgelesen werden. Der Anspruch auf die für verarmte Rentner vorgesehene Grundsicherung weist ebenfalls ansteigende Zahlen auf. Zu den Privathaushalten mit einem Barvermögen (nicht Immobilien) im Bereich von 45.000 Euro zählen wohl auch kaum die Millionen von Geringverdienern im Arbeitssektor (heute u.a. Mindestlohn-Beschäftigte).

Der hohe Anteil der Verluste aus Bewertungskorrekturen weist ebenfalls auf das „ausgewählte Klientel“ der Vermögenden hin. Der „typisch Deutsche“ ist ein „typischer Aktienmuffel“ und legt sein Geld lieber auf klassische Konten wie Tagesgeld, Sparbuch oder auch nur Girokonto.


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