Die Aussichten für Sparer sehen denkbar schlecht aus. Im Jahr 2016 werden die privaten Anleger auf rund 82 Milliarden Euro Zinseinnahmen verzichten müssen und eine Trendwende ist weit und breit nicht in Sicht.
Alternative für Sicherheitsbewusste: Festgeld mit 2 Jahren

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat deutliche Auswirkungen für den gesamten Euroraum, insbesondere für die Sparer in Deutschland und Österreich. Das Ziel der Notenbank sei die „Rettung des Euros“ und ein nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung. Dafür müssen die Banken zu einer verstärkten Kreditvergabe bewegt und die Inflation auf den Wunschwert von 1,9 Prozent getrieben werden. Angesichts der Ergebnisse können diese Kategorien mit der EZB-Geldpolitik nicht unbedingt in Verbindung gebracht werden. Vielmehr hat es den Anschein, dass die Gelder der kleinen bis mittleren Privatanleger unverrichteter Dinge per Trichter in die internationale Bankenlandschaft gestreut werden soll.
Alleine im Jahr 2016 werden die Sparer und Anleger im Bundesgebiet auf rund 82 Milliarden Euro Zinseinnahmen verzichten müssen. Mit den Jahren seit dem Ausbruch der Banken- und darauffolgenden Finanzkrise werden den Sparern zum Jahresende knapp 200 Milliarden Euro Rendite entgangen sein, so die Aufstellung der DZ-Bank, wie Bild (Montag) berichtete. Jeder einzelne Bewohner des Bundesgebietes verzichtete im Schnitt auf 2.450 Euro Rendite.
In die Kalkulation sind die gefallenen Zinsen für Darlehen, wie u.a. Ratenkredite und Immobilienfinanzierungen bereits eingerechnet.
Viele Banken gewähren bereits heute keine Zinsen für ein Tagesgeld mehr. Die übrig gebliebenen Renditen für die klassischen Sparanlagen werden voraussichtlich noch weiter abfallen. Ein Negativ-Zins für Sparer sei jedoch nicht zu erwarten, so Toralf Richter von Verifox im Gespräch mit Deutschlandfunk. Das Vergleichsportal untersuchte im gesamten Bundesgebiet mehr als 800 Banken und Sparkassen auf Tagesgeldzinsen. Bei 96 Geldhäuser müssen bereits jetzt schon die Kunden auf Zinsen komplett verzichten (Anlagensumme 10.000 Euro). Der gesamte Tagesgelddurchschnitt brachte es gerade mal auf 0,1 Prozent.
Bei der Untersuchung sind keine an die Kunden weitergereichte Negativ-Zinsen entdeckt worden. Richter geht davon aus, dass die Banken den Schritt für „Strafzinsen“ auch künftig nicht wagen wollen. Wer bei seiner Sparanlage dennoch nicht auf das Sicherheitsgefühl verzichten will, ist mit dem Festgeld noch gut bedient. Dafür muss der Anleger aber für die Dauer der Festgeldanlage auf die Verfügbarkeit des angelegten Geldes verzichten. „Ich gebe das Geld für eine bestimmte Zeit der Bank, komme nicht dran und erhalte dafür aber etwas höhere Zinsen. Bei den besten Anbietern für ein zweijähriges Festgeld sind das immerhin noch 1,4 bis 1,9 Prozent“, so Richter zum Deutschlandfunk.
Die Wahl einer Festgeldanlage sollte sich auf den Laufzeitbereich von 2 Jahren konzentrieren. Bei einer 2-jährigen Festgeldanlage seien die Zinsen noch relativ hoch und es bestehe kaum die Gefahr, dass die Zinswerte inzwischen wieder ansteigen und der Sparer noch nicht an seine Geldanlage herankommt. „Wir erwarten ohnehin mittelfristig noch keine Trendwende bei den Zinsen“, so Richter.
Aktuelle Tagesgeldzinsen und Festgeldzinsen.
Tarifomat24.de