Während die unterschiedlichen „Fachleute“ darüber streiten, ob die Banken in Deutschland so stabil sind wie seit drei Jahren nicht mehr (Meinung der Bundesbank-Vizepräsidentin Lautenschläger), aber gleichzeitig der Ansicht sind, dass keine einzige Bank in Europa derzeit auf sicheren Beinen steht, reagieren die „Bank-Externen“ Marktakteure völlig anders herum. Pimco, der weltgrößte Anleihenhändler, zieht sich aus dem Staatspapier-Geschäft zurück. „Unsicherer Hafen Deutschland“ wird dazu als Begründung genannt.
Es wird viel geredet, auch zerredet, besonders wenn es sich um das „große Ganze“ der Finanzmärkte handelt. An was kann sich der kleine Sparer orientieren, wie wirken sich die Geschicke der „oberen 10.000“ auf ihn aus? Es ist klar daran zu erkennen, wie sich seine mühsam erspartes Geld auf den unterschiedlichen Sparkonten entwickelt. Dazu reicht ein Blick auf die Zinsentwicklungen der Banken für Privatkunden.
Die letzten Monate rutschen die Zinsen hinunter wie geölt. Der Schwerpunkt Kappung von Festgeldzinsen wurde bereits vor rund 2 Wochen auf die Tagesgeldzinsen verlagert. Seit Beginn dieses Jahres zwacken die Kreditinsitute in kleinerern und auch größeren Einheiten mehr und mehr Festgeldzinsen ab. Inzwischen ist etwas Beruhigung eingekehrt. Ein weiterer Verfall von Festgeldrenditen würden sich bei einzelnen Banken nachteilig gegenüber dem Konkurrenzdruck auswirken.
Dafür verlagern die Banken ihre „Beschneidungsaktivitäten“ auf die Tagesgeldprodukte. Bank of Scotland hat im vergangenen Juni offenbar etwas die Orientiertung verloren. Insg. fünf Mal bewegte die schottische Bank die Zinsen auf und nieder, zu letzt ihren Tagesgeldzins.
Das „letzte „Wort“ im Juni hatte die SKG Bank. Bereits im Mai 2012 rutschten die Zinsen für das SKG Festgeldkonto sowie die Komibanlage Telekonto DoppelPlus dramatisch ab. Eine beinahe Wiederholung fand noch am 29. Juni zum Monatsabschluss statt.

Nicht mehr gar so heftig, dafür immer noch deutlich spürbar. Zum Festgeldkonto reduzierte die SKG Bank die 12-monatige Anlage um 0,4% und setzte den Wert auf 1,50% p.a. fest. Die alternative Laufzeit von 6 Monaten blieb dagegen auf dem alten Stand von 1,40% p.a.
Ähnlich umfangreich die Kappungen am Telekonto DoppelPlus. Mit ebenfalls je -0,4% senkte SKG Bank die Zinssätze auf 1,25% p.a. für die 1-Jahres Laufzeit und auf 1,75% p.a. für die 3-jährige Anlage.
Klare Ansagen und keine Spekulationen
Versprechen, Befürchtungen, Prognosen und Analysen auf der Ebene der Bundesregierung sowie der EU sind abstrakt, teils wirklichkeitsfern, sicher nicht greifbar. Sinkende Renditen auf dem Sparkonto sind jedoch äußerst real. Der Sparer und Privatanleger findet vor der eigenen Haustüre die Antworten und nicht fern ab in den „Sphären der Prophezeiungen“.
Es gibt aber noch eine positive Nachricht: Der Verbrauchpreisindex für Juni 2012 wird sich voraussichtlich bei plus 1,7% gegenüber Juni 2011 festsetzen. Eine weitere Abflachung der Preissteigerung zum dritten Mal in Folge. Für laufende Sparanlagen stellt das ein etwas besseres Verhältnis zu den Realrenditen dar.
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