Die Laune des „Sparer-Volkes“ ist mehr als nur eingetrübt. Die bisherige Weitsicht der deutschen Sparer zielte auf die Altersvorsorge. Der Blick in die Zukunft ist inzwischen erheblich verkürzt worden. Es wird gespart für kurz- oder mittelfristige Anschaffungen.
Inhalt
Die Gunst der Sparer wendet sich Konsum und Kapitalanlagen zu

Der Verband der Privaten Bausparkassen e.V. hat das Marktforschungsinstitut TNS Infratest erneut zu einer Umfrage bei den Verbrauchern beauftragt, um deren Ziele und Wünsche zum Sparen in Erfahrung zu bringen.
Die bisherige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat zwar die Wunschziele bisher weit verfehlt, aber dennoch einen enormen „Kollateralschaden“ bei den privaten Sparern angerichtet. Das extrem niedrige Zinsniveau hat den Anlegern das Anlegen auf langfristige Sicht gründlich versauert.
Lt. den Umfrageergebnissen sanken die Spar-Aktivitäten im zweiten Quartal 2014 um sieben Prozent im Vergleich zum Monat März 2014 auf nur noch 40 Prozent. Der bisherige Tiefstand vom März 2012 ist um vier Prozentpunkte unterschritten worden.
Aus den eifrigen Sparern werden fleißige Konsumenten
Wer Kapital übrig hat zum Anlegen, aber dennoch von den mickrigen Zinsen abgehalten wird, das Geld langfristig auf die hohe Kante zu legen, gibt es lieber aus. Die Sparer ziehen es immer öfter vor, ihr Geld in Ware zu tauschen, anstatt eine Altersvorsorge aufzubauen. Der Trend wandelte sich zur kurz- oder mittelfristigen Anlage.
Im dritten Quartal 2011 war die private Altersvorsorge bei 65,9 Prozent der Sparer noch das Hauptmotiv, der bisherige Höchststand. Im zweiten Quartal 2014 rutschte die Altersvorsorge auf nur noch 51 Prozent ab. 56,1 Prozent der Bundesbürger legten im zweiten Quartal 2011 Geld für eine größere Investition zurück. Aktuell wurden 65 Prozent gezählt.
Die Kapitalanlage könnte das Interesse der Sparer geweckt haben
Auch die Kapitalanlage ist in der Gunst der Sparer abgefallen, erholte sich jedoch in der aktuellen Umfrage für das zweite Quartal 2014. Im zweiten Quartal 2011 lag war die Kapitalanlage noch bei 36,8 Prozent die erste Wahl. Bis nach den ersten drei Monaten im Jahr 2014 sank der Anteil auf 28,1 Prozent ab. Doch innerhalb des zweiten Quartals gewann die Kapitalanlage wieder etwas an mehr Interesse der Bürger zurück. 30,7 Prozent entschieden sich für die Kapitalanlage als der Grund für die Sparbemühungen.
Tarifomat24.de