Die ultralockere Geldpolitik der EZB scheint mit der angestiegenen Inflation erstmals mit „Erfolg“ gekrönt. Der Grund dafür könnte das deutlich angestiegene Volumen der von Banken vergebenen Kredite sein, zu einem Großteil an Privathaushalte.
Nun sichtbarer Schaden für Konsumenten durch Geldentwertung

Für die Anhebung der Inflation auf den Bereich von knapp 2 Prozent in der Eurozone gehörte zum Kalkül der Europäischen Zentralbank (EZB) die erhöhte Kreditvergabe durch eine ultralockere Geldpolitik. Das Setzen der Zinsen auf Null bzw. in den negativen Bereich sowie der massive Ankauf von Anleihen sollte in den Geldkreislauf „mehr Bewegung“ einbringen. Die Inflation in der Eurozone lag zuletzt bei 2,1 Prozent und es scheint, dass Geldmenge sowie Umlaufgeschwindigkeit zugenommen haben.
Im Juli vergaben die Kreditinstitute innerhalb der Eurozone um 4,1 Prozent mehr Kredite als ein Jahr zuvor, so Eurostat am Dienstag. Das Plus markierte den größten Anstieg seit der immer noch anhaltenden vor rund zehn Jahren durch Banken ausgelösten Finanzkrise. Die Vergabe von größtenteils virtuell generierten Geldern an die Realwirtschaft läuft zu einem großen Anteil über die Privathaushalte. Der Anstieg an Privatkrediten stieg im erfassten Zeitraum um 3 Prozent an.
Die Geldmenge in den einzelnen Kategorien M1, M2 und M3 betrug im Januar 2009 rund 4.096, 8.102 und 9.402 Milliarden Euro. Bis zum April 2018 stiegen die Geldmengen auf 7.874, 11.304 und 11.972 Milliarden Euro an.
Die Europäische Zentralbank definiert die Geldmengen wie folgt (Quelle):
M1: Bargeldumlauf plus Sichteinlagen der Nichtbanken;
M2: M1 plus Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist bis zu drei Monaten;
M3: M2 plus Anteile an Geldmarktfonds, Repoverbindlichkeiten, Geldmarktpapieren und Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren.