Die EU-Kommission hält an ihren Plänen fest, die Risiken aller europäischen Banken auf alle Sparer zu verteilen. Die Vergemeinschaftung der Einlagensicherung stößt in der Bundesrepublik jedoch auf großen Widerstand.

Vergemeinschaftung kann Sparer-Flucht auslösen

Raubzug
Alle für einen, aber der eine nicht für alle

Eine Verteilung der Einlagensicherung auf alle europäischen Banken dürfe es nicht geben. Die Pläne der EU-Kommission, die Risiken der Kreditinstitute zu vergemeinschaften, stößt bei der deutschen Wirtschaft auf scharfe Kritik.

Genossenschaftsbanken, Deutsche Sparkassen, die Industrie, der Außenhandel, das Handwerk sowie Dienstleister haben sich zusammengetan, um gemeinsam gegen die geplante Gemeinschaftshaftung im europäischen Einlagesicherungssystem anzugehen, wie RP-Online (Mittwoch) berichtete. Eine Vergemeinschaftung der Haftung habe für die deutsche Volkswirtschaft sehr negative Folgen, so Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon.

Sparer könnten die Flucht ergreifen

Sollten die deutschen Sparer künftig für die Banken im europäischen Ausland mithaften müssen, ginge das Vertrauen in ihre Einlagen sehr schnell verloren. Die EU-Kommission unterschätze den psychologischen Effekt der „importierten Verunsicherung“ fundamental, so Fahrenschon.

Derzeit gilt EU-weit die Einlagensicherung für bis zu 100.000 Euro pro Bankkunde. Dieser Betrag ist im Rahmen des nationalen Solidarsystems gedeckt. Mit den Plänen der EU-Kommission würden die Sparer künftig für die Banken im Ausland, z.B. Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland mithaften.

Es liegt auf der Hand, dass vor allem die EU-Länder für eine Gemeinschaftshaftung plädieren, deren Kreditinstitute bereits in einer bedrohlichen Schieflage sind. Ob die Vergemeinschaftung der Einlagensicherung tatsächlich kommt, steht noch offen. Der EU-Rat muss erst darüber abstimmen und die Bundesregierung spricht sich gegen diese Pläne aus.

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