Die EZB ist mit ihrer Geldpolitik voll gegen die Wand gefahren. Der Ankauf von Unternehmensanleihen kann mit dem Mandat der Eurostabilität kaum mehr in Verbindung gebracht werden. Den Zielen kam die Notenbank nicht einen einzigen Schritt näher. Es sei denn, die Motive sind völlig anderer Natur.

Verzweiflungstaten der EZB – Oder läuft alles nach Plan?

EZB Frankfurt
EZB-Ziele: Eurorettung oder Umverteilung?

Wenn das letzte offizielle Pulver verschossen worden ist, greift man eben zu Alternativen und erklärt diese gleichzeitig als alternativlos. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins bereits auf Null, den Einlagezins für Banken auf -0,4% gesenkt. Das Ankaufprogramm für Staatsanleihen wurde bereits erweitert und verlängert. Nichts half. Die Inflation ist nahe Null, die Konjunktur ausgebremst und die Banken in Schieflage sind lediglich mit mehr Gerüstwerk gestützt.

Die EZB, einzig und allein um die „Stabilität des Euros bekümmert“, ist mit ihrem Latein am Ende. Mehr ging nicht. Im Selbstverständnis der Aktionen gemäß Mandat startete die Notenbank am 08. Juni 2016 den Ankauf von Unternehmensanleihen und zwar aus erster Hand, nicht vom Sekundärmarkt.

Eine „alternativlose Maßnahme“ so EZB-Chef Mario Draghi. 80 Milliarden Euro jeden Monat für den Ankauf von Staatsanleihen reichen nicht aus. Jetzt müssen weitere Milliarden investiert werden, um die Anleihen von Unternehmen aufzukaufen. Und warum? Offiziell wegen Ankurbelung der Inflation sowie die Belebung der Konjunktur. Also genau die Ziele, die bisher in keinster Weiser näher gekommen wurden.

EZB betätigt sich als eine gewöhnliche Investmentbank

Als wenn die Finanzmärkte nicht schon genug aus den Fugen gerieten und die „Regeln der Kunst“ nur noch theoretisch auf Papier stehen, greift die EZB nun als gewöhnlicher Marktteilnehmer dicke mit ein. Eine Investmentbank statt Notenbank. Es muss also zu weiteren Verzerrungen auf den Märkten kommen. In Aussicht stehen steigende Anleihepreise, fallende Renditen und eine anwachsende Konzentration von Hoch-Risikopapieren. Die EZB dürfte sich „anfänglich“ mit risikoarmen Unternehmensanleihen beschäftigten, dies allerdings förmlich vom Markt absaugen. Gemäß der fortgesetzten Erfolglosigkeit dürften die Anteile von Wertpapieren mit höheren Risiken anwachsen. Natürlich die EU-Steuerbürger als Bürgen.

Die EZB Geldpolitik ist gescheitert. Alles was folgt sind Verzweiflungs- und Alibi-Aktionen. Es sei denn, die Umverteilung der Gelder von der breiten Masse über dezente Kanäle nach oben ist der wahre Beweggrund der EZB-Handlungen. In diesem Fall könnte sich Mario Draghi, der Ex-Goldman Sachs Banker zurecht selbst auf die Schultern klopfen. Ein voller Erfolg.

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