Die EZB erwirtschaftete durch ihr Anleihekaufprogramm einen hohen Millionengewinn. Angesichts der gegenüberstehenden Risiken allerdings ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Die Risiken tragen die Steuerzahler in Eurozone

Rettungsschirm
Steuerzahler sind Risikoträger

Der Ankauf von Anleihen im großen Stil durch die Europäische Zentralbank (EZB) wird auch der Deutschen Bundesbank einen Geldsegen einbringen. Im Jahr 2017 stockte die EZB den Überschuss um 100 Millionen Euro auf 1,3 Milliarden Euro auf. Die anteiligen Erträge durch Zinsen über das Anleihekaufprogramm wuchsen im vergangenen Jahr auf 575 Millionen Euro an, ein Plus um 140 Millionen Euro.

Die EZB verteilt die Zugewinne an die dem Eurosystem angeschlossenen Notenbanken. Der Deutschen Bundesbank steht anteilig rund ein Viertel zu.

Angesichts der geplanten Anleihekäufe mit einem Gesamtvolumen von 2.550 Milliarden Euro und den nur schwer kalkulierbaren Risiken stellen die Zugewinne einen Tropfen auf dem heißen Stein dar. Letztendlich haben die Steuerzahler der Euro-Mitgliedsländer die Risiken zu tragen, denn Verluste werden ebenso anteilig an die nationalen Notenbanken verteilt. Derzeit gilt Ende September 2018 als der Termin für das Auslaufen des Anleihekaufprogramms.

Eine erneute Verlängerung durch die EZB ist jedoch durchaus möglich. Das offizielle Ziel für das Anleihekaufprogramm, die Ausweitung der Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte, sowie der nachhaltige Anstieg der Inflation, ist trotz der massiven Geldschwemme bis dato nicht erreicht worden.


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