Der aktuelle Dispozins Test 2015 ergab: Das große Abstauben beim überzogenen Girokonto durch völlig überhöhte Dispo- und Überziehungszinsen geht weiter. Die Dispozinsen sind zwar im Durchschnitt gefallen, aber einzelne Banken kassieren nach wie vor kräftig ab, mit bis zu 16 Prozent.

Das Dispozins-Niveau ist gesunken – Dafür erneute Ausreißer nach oben

Kurse
Der Spitzen-Dispozins stieg sogar weiter an

Stiftung Warentest (Finanztest Ausgabe 09/2015) nahm sich die aktuellen Konditionen der zahlreichen Girokonten vor und behielt dabei die Dispo- und Überziehungszinsen besonders scharf im Auge.

Der deutsche Verbraucher ist bequem und ein Dispokredit auf die Schnelle erscheint auch als der bequemste Weg. Solange sich die Kosten für den in Anspruch genommenen Kredit in Grenzen halten, ist nicht sehr viel dagegen einzuwenden. Das gilt besonders dann, wenn der überzogene Betrag auch wieder rasch ausgeglichen wird. Aber bei dauerhaft überzogenem Girokonto und Zinswerten mit weit über 10 Prozent, sollte der Girokonto-Kunde möglichst schnell eine Alternative wählen.

Im aktuellen Dispozins-Vergleich durch Stiftung Warentest ist ein Spitzen-Dispozins von 16 Prozent festgestellt worden. Das Test-Team musste teils hartnäckig bohren, um den rund 1.400 untersuchten Kreditinstituten die gültigen Dispozinsen aus der Nase zu ziehen.

Zwischen den günstigsten und teuersten Dispozinsen liegt eine riesige Spanne

Trotz der in der Eurozone gefallenen Zinsen stellte Finanztest an der oberen Spitze gegenüber der vorherigen Untersuchung eine Steigerung fest, von 14,25 auf 16 Prozent. Das untere Ende wird von der Deutschen Skatbank (TrumpfKonto) mit lediglich 4,49% Dispozins markiert.

Dispozins Test 2015: Die günstigsten Dispozinsen für das Girokonto

  • Kreditinstitut – Konto-Bezeichnung – Dispozinssatz
  • Deutsche Skatbank – Trumpfkonto – 4,49%
  • PSD Bank RheinNeckarSaar – Direkt Gold – 5,04%
  • Augsburger Aktienbank – Service-Konto – 5,05%

Im Vergleich zu der Testreihe Dispozinsen 2014 ist das Niveau um 0,4 Prozentpunkte gefallen. 13% und mehr Dispozinsen verlangen nur noch 11 Anbieter (35 im Jahr 2014).

Es liegt auf der Hand, dass die Banken nur sehr, sehr widerwillig noch viel deutlicher mit den Dispozinssätzen runter gehen wollen. Die eingebrochenen Renditen auf der Sparkonto-Seite aufgrund Niedrigzinsen wollen irgendwie wieder reingeholt werden. Der bequeme Girokonto-Kunde erleichtert das Durchsetzen teils völlig überzogener Dispozinsen ungemein.

Wer sein Girokonto dauerhaft überzogen hat und dafür Zinsen in der Region 10% und darüber bezahlt, wäre ohnehin mit einem gewöhnlichen Ratenkredit für den Ausgleich des „Kontominus“ besser dran. Stellt man die zwei Spitzen von 4,49% und 16% gegenüber, ergibt sich auf für einen kurzfristigen Konto-Überzug ein erheblicher Unterschied.

Ein Augenmerk bei der Wahl des Girokontos sollte deshalb stets den Konditionen für den Dispo- bzw. Überziehungszins gelten.



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