Der Goldpreis brach trotz der Wirren in der Euro-Zone ein. Die Marke von 1.130 Dollar ist bereits in Griffweite. Spekulative Goldmarkt-Teilnehmer ließen sich offenbar vom Gesang der US-Notenbank-Chefin betören. Zinsanhebungen in den USA werden als immer Wahrscheinlicher präsentiert.
Der Goldpreis scheint derzeit keinen Halt zu finden

In der Eurozone tobt die Krise und in Fernost kämpft China gegen einen (finanz-) wirtschaftlichen Kollaps. Doch der vermeintlich sichere Hafen Gold wird scharenweise verlassen. Offenbar klingen die Worte der Janet Yellen wie die Gesänge der Sirenen. Die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ließ bei ihrem Statement vor dem US-Kongress am Mittwoch und Donnerstag erneut durchblicken, dass eine Zinsanhebung in den USA noch in diesem Jahr als durchaus möglich erscheine.
Höhere Zinsen am US-Finanzmarkt in Aussicht lassen den Wechselkurs des US-Dollars schon im Vorfeld nach oben schnellen. Der Gegenspieler Gold hat das Nachsehen. Die spekulativen Goldmarkt-Teilnehmer griffen den Worten der Notenbank-Chefin offensichtlich vor. Die US-Aufsichtsbehörde veröffentlichte am Freitag die Entwicklungen an der „Goldwett-Börse“ in der Woche zum 14. Juli. Demnach zogen sich die großen wie auch kleinen optimistisch gestimmten Spekulanten massiv zurück.
Die „nicht-kommerziellen“ großen Goldmarkt-Teilnehmer sowie die Klein-Spekulanten reduzierten ihre kumulierten Netto-Long-Position (Wette auf steigende Kurse) von 52.589 auf 48.469 Kontrakte. Ein Rückgang um -7,8 Prozent.
Der Goldpreis dankte es am Freitag eindrucksvoll und sackte am frühen Nachmittag mit einem Satz unter die Marke von 1.140 Dollar ab. Der Tageseinstieg verkündete einen Goldpreis von rund 1.145 Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm). Zum Handelsschluss stand der Goldkurs bei nur noch 1.134,52 US-Dollar.
Einen Bodensatz scheint es noch nicht zu geben, denn die „Wirren“ um die Eurozone gewinnen langsam Konturen. Der finale EU-Gipfel zur Frage der „Griechenland-Rettung“ steht noch aus, aber die Klänge höherer Renditen an den Papiermärkten aufgrund steigender Zinsen in den USA überwiegen ohnehin.
Tarifomat24.de