Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone sowie in der EU sind im April 2018 erneut gesunken. Für die Konsumenten eher schlechte Nachrichten.
EZB wird lockere Geldpolitik womöglich noch ausweiten

Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone sank von 1,3 Prozent im März auf 1,2 Prozent im April 2018, so die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag. Ein Jahr zuvor lag die Inflationsrate bei 1,9 Prozent.
In der EU betrug die Inflationsrate im April 2018 1,4 Prozent und damit ebenfalls um einen Prozentpunkt niedriger als im März. Im April vergangenen Jahres lag die Rate bei 2,0 Prozent.
Mit Zypern und Irland hatten zwei Mitgliedsländer deflationäre Entwicklungen. Die Inflationsraten lagen bei -0,3 bzw. -0,1 Prozent. Portugal wies im April 2018 eine Inflationsrate von lediglich 0,3 Prozent vor. Die höchsten Inflationsraten meldeten Estland (2,9 %), Slowakei (3,0 %) und Rumänien (4,3 %). Im Vergleich zum Vormonat fiel die jährliche Inflationsrate in zwölf Mitgliedsländern, in vierzehn stieg die Rate an und in einem Land blieb sie stabil.
Eine niedrige Inflationsrate stellt für die Konsumenten auf den ersten Blick eine positive Nachricht dar. Angesichts der aufgrund niedriger Inflation praktizierten Geldpolitik seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen allerdings auf die Konsumenten (=Steuerzahler) weitere enorme Risiken zu. Bereits offenkundig sind die niedrigen bzw. gar nicht mehr vorhandenen Renditen für Sparanlagen. Im Hintergrund baut die EZB im Rahmen des Anleihekaufprogramms ihre Bestände an risikobehafteter Papiere weiter aus. Tendenz steigend. Zu den Haftungsrisiken des ESM gesellt sich ein zusätzlicher Berg aus unkalkulierbaren Risiken durch zweifelhafte Anleihen. Kurios: Die EZB selbst vergibt den ins Visier genommenen Papieren ein „Qualitätssiegel“. Verluste werden an die angeschlossenen Notenbanken der einzelnen Mitgliedsländern durchgereicht und somit bis zu jedem einzelnen Steuerzahler.