Die vom Bundestag beschlossene Aussetzung von Kreditrückzahlungen für drei Monate sollte eigentlich die Konsumenten vor der offiziell festgestellten Zahlungsunfähigkeit bewahren. Doch so manche Banken entdeckten darin eine Chance, von Kreditnehmern noch mehr Geld abzuknöpfen.
Verbraucherschützer fordern Finanzaufsicht zum Handeln auf

Die von der Bundesregierung als Folge ihrer selbst veranlassten Lockdown-Maßnahmen verordnete Hilfen für Kreditnehmer wurden wohl von so manchen Banken zur Kenntnis genommen, aber nicht gerade „beherzt“ umgesetzt. Damit Konsumenten aufgrund des durch den Lockdown faktisch ausgesprochenen Berufsverbots und den einhergehenden finanziellen Einbußen nicht wegen Zahlungsschwierigkeiten in weitere finanzielle und juristischen Probleme abrutschen, beschloss der Bundestag im März das sog. Kreditmoratorium. Damit erhielten Kreditnehmer die Gelegenheit, die laufenden Tilgungs- und Zinsverpflichtungen für drei Monate zu pausieren. Damit wurde gleichzeitig den Banken ein quasi temporärer Verzicht auf Forderungen verordnet.
Doch den eigentlichen Zweck dieses Moratoriums, die Konsumenten vor einer offiziellen Zahlungsunfähigkeit zu schützen, haben so manche Kreditinstitute völlig ignoriert. Diese verhielten sich lt. Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) teilweise unsolidarisch und knöpften den in Not geratenen Konsumenten mehr Geld ab als ihnen eigentlich zustand.
Einige Banken verzichteten zwar auf die Tilgung des laufenden Kredits, verlangten aber weiterhin die als fällig erklärten Zinsen. Unterm Strich sind für die Konsumenten somit die Gesamtkosten des Kredits angestiegen, so vzbv. In anderen Fällen verlangten die Kreditinstitute von ihren Kunden individuelle Vereinbarungen, welche zu Nachteilen für den Kreditnehmer führten. So gewährten Kreditinstitute eine Pausierung der Ratenzahlung nur, wenn z.B. der Kreditbetrag aufgestockt oder die wieder einsetzenden Ratenzahlungen angehoben wurden. Eine andere Variante zeigte das Verlangen von höheren Dispokreditrahmen, um so die Aussetzung der Kreditratenzahlungen überbrücken zu können. Betroffene berichteten dem vzbv auch von verlangten Gebühren im Bereich von 15 bis 90 Euro für die Anpassung der Ratenpläne.
vzbv fordert nun die Finanzaufsicht dazu auf, „den Umgang der Kreditwirtschaft mit dem Moratorium zu überprüfen und Fehlverhalten abzustellen“. Die Banken müssen die gesetzeswidrigen Entscheidungen zurücknehmen, zu unrecht verlangte Zinsen zurückzahlen und auf unrechtmäßige Forderungen verzichten.
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