Wenn die Bank nicht mehr will, dann wird’s selbst gemacht


Banken haben inzwischen einen schweren Stand in der Gunst des Puplikums erreicht. Die ausgeübte Zurückhaltung in der Kreditvergabe an Privatpersonen kann nur schwer begründet werden.
Die Ursachen sind hausgemacht, werden aber nicht zugegeben. Was die Großbanken im Hintergrund verzockten, darf der kleine Bürger im Vordergrund ausbaden.

Banken und Kreditinstitute hatten einst einen besseren Stand als sie heute zum Besten geben. Zumindest verloren Banken im letzten Jahr wiederholt eine große Portion wohlwollender Gunst der Privatleute und auch Politiker. Nach dem ans Tageslicht kam, dass zahlreiche Investment Banken nach dem globalen Crash 2008 / 2009, frisch gestärkt mit Steuergeldern, längst daran waren, wieder alles und noch mehr zu verzocken, wurden die verbalen Säbel erneut poliert und gewetzt.

Banken schon wieder mit öffentlichen Geldern zu „retten“, trieb so manchen braven Steuerzahler die Zornesröte ins Gesicht. Spielsucht ist eine Krankheit und kein Politiker käme auf die Idee, einem Spielsüchtigen, der bereit ist, sein ganzes Hab und Gut zu verzocken, einen finanzielle Hilfe anzubieten. Eine Therapie verspricht mehr Heilungschancen. Aber genau diese finanzierende Spielsucht-Unterstützung wird durchgeführt, in Milliardenhöhen. Es ist also kein Wunder, dass immer mehr Menschen den Banken mit Skepsis gegenüber stehen.

Aus virtuellem Zochen werden reale Verluste

Geldkrise
Beim Thema Geld endet
meist der Spass*

Alle Banken über einen Kamm zu scheren wäre unfair. International agierende Banken, national tätige Banken, Sparkassen und Raiffeisenbanken, alle haben zumindest das Thema Geld als den gemeinsamen Nenner. Investment Banken handeln mit virtuellen Werten. Da setzt kein braver Bürger einen Fuß in die Türschwelle, um sein Erspartes abzuliefern. Investment Banken spekulieren auf „Mögliches“, „Wahrscheinliches“ und auch „Unmögliches“. Sie setzen auf virtuelle Wert der internationalen Märkte. Ein Stück Papier erhält seinen virtuellen Wert, weil das Unternehmen „X“ seinen Namen mit schwarzer Tinte darauf verewigt hatte. Diese Werte fallen und steigen in Abhängigkeiten, auf die ein „realer Einkäufer“ im Supermarkt nie kommen würde.

Verluste werden weitergereicht wie die berühmte heisse Kartoffel

Dem Steuerzahler aber eindrücklich und glaubhaft erklären zu müssen, dass „die Regenfälle in Zentralafrika nicht ausreichend waren und deshalb 30% Ernteausfall für einen Crash dieser Aktie sorgte“, ist noch relativ einfach zu bewerkstelligen. Schwierig wird es dann, wenn die Bank zu tief im Geschäft verwickelt gewesen ist, das Kapital gesprengt, die Bilanzen ruinöse Zahlen ergeben und die Türen so gut wie geschlossen werden müssen. Die Bank versucht erst gar nicht, dem Bürger zu erklären, dass dieser wegen „schlechtes Wetter“ sein ohnehin schon reduziertes Netto für die Bankenrettung verwenden müsse, sondern geht den bequemen Weg über die Politiker. Die haben Einsicht und Mitleid und verteilen die nötigen Milliardensummen geschickt in die Breite.

Vierstellige Milliardenbeträge sind nicht mehr „transparent“ zu bekommen. Die Zeigefinger der Politiker deuten mahnend und warnend auf die „schuldigen Investment-Banken“, aber um die Rechnung kommt keiner herum. Die Leistungskataloge der Krankenkassen scheinen für das Krankheitsbild „Großmannssucht“ keine Positionen zu enthalten. Somit dürfen die vielen kleinen Sparer die Spielsucht weniger Große finanzieren.

Das Mißtrauen gegenüber die Banken ist gestiegen. Wie sollte es auch anders kommen. Die Banken selbst bringen gelebtes Misstrauen an den Tag. Sie trauen sich gegenseitig nicht mehr über den Weg, verweigern untereinander die Vergabe von Krediten. Sogar von einer drohenden Kreditklemme ist die Sprache, noch verstärkt durch die auferlegte Aufgabe das eigenen Stammkapital zu erhöhen.

Hürden und Berge bis zum Erhalt des Ratenkredits

Mutige Bürger gehen dennoch zur Bank und fragen vorsichtig für einen Kredit an, da dieser schliesslich dringend benötigt wird. Wehe die ersten Fragen vom Bankmitarbeiter werden erhrlich beantwortet. Die wahrheitsgemäße Angabe des monatlichen Nettoeinkommens könnte bereits zum Scheitern führen. „Sie brauchen min. 2.400,- Euro“, könnte die Antwort lauten. Die zweite Hürde wäre die SCHUFA. Wehe ein alter, womöglich noch veralteter und ungültiger Eintrag kommt der Bankanfrage als Antwort zurück. Ein schlechtes „Scoring“ verteuert den Kredit (bonitätsabhängig), oder vereitelt sogar das ganze Kredit-Vorhaben.

Wenn die Banken nicht mehr wollen / können, dann eben selbst!

Müßig von Bank zu Bank zu laufen, die ihr Geld lieber zusammenhalten wollen und bereits kurz davor stehen, von Haus zu Haus zu laufen, um per Vertreter Anlagekonten an den Mann zu bringen. Diese „bankengemachte“ Situation hat im vergangenen Jahr einer Nische im Kreditmarkt sehr großen Zulauf beschert. Der Begriff „P2P-Kredite“ ist noch nicht so bekannt wie die Bezeichnung „Von Personen zu Personen -Kredite“. Gemeint ist nichts anderes als die Kreditvergabe von Privat zu Privat. Banken spielen im P2P-Kreditgeschäft zwar auch eine Rolle, aber lediglich im Hintergrund für den Ablauf zuständig und im Besitz einer Banklizenz.

Ausschlaggebend für das Prinzip sind Privatpersonen, die ihr eigenes privates Kapital zur Verfügung stellen. Eine andere Privatperson, oder auch Selbstständiger, bzw. Freiberufler, können das bereitgestellte Geld als Darlehen in Anspruch nehmen. Die Regeln sind mit dem Kreditgeschäft über Banken die gleichen. Kreditsumme wird ausgezahlt und der Kreditnehmer zahlt den Betrag samt Zinsen ratenweise zurück. Kreditnehmer erhalten ihren gewünschten Kredit und für die Geldgeber entspricht die Geldvergabe eine verzinste Sparanlage.

Den Kredit nicht erbetteln müssen, sondern einfach aushandeln

Ein markanter Unterschied zwischen einer Bank und den Privatkrediten besteht im Umfeld bis zur tatsächlichen Kreditauszahlung. Der Kreditsuchende betritt als Mitglied eine Kreditplattform und hängt seinen Kreditwunsch quasi öffentlich an die Pinwand. Geldgebende Mitglieder dieser Kreditplattform kommen an der Pinwand vorbei und lesen die ausgehängten Wunschzettelchen. Neben gewünschter Kreditsumme können sogar angestrebte Ratenzahlungen und ein „verhandelbarer“ Zinssatz angegeben sein. Die „erträumten“ Kreditkonditionen müssen nicht akzeptiert werden, sie können jedoch auch angenommen werden. Geldgeber stellen den Kredit als Einzelperson bereit, oder sie schließen sich zu einer „Investoren-Gruppe“ zusammen.

Ungezwungen ohne aufgesetztes „Bankschalter-Lächeln“

Man kennt sich untereinander. Die Plattformen für private Kreditvergabe stellen eine Oberfläche bereit, bei der sich alle Mitglieder beschnuppern und kennenlernen können. Man redet, quatscht und unterhält sich. Ein ungezwungener Treffpunkt für Geldgeber und Geldsuchende. In Deutschland haben sich inzwischen zwei große Kreditplattformen hervorgetan. Privatpersonen finden den persönlichen Austausch, sowie die Möglichkeiten, Geld gegen Zinsen zu verleihen, oder auch Geld gegen faire Konditionen als Darlehen auszuleihen.

Steigende Mitgliederzahlen bei auxmoney und smava

auxmoney (auxmoney private Kreditgeber) und smava befinden sich auf einem aufsteigenden Ast. Was die „offiziellen Banken“ buchstäblich verbockt haben, kommt gerade den beiden Kreditplattformen zum großen Vorteil. Die Leute kehren den Banken den Rücken zu und „tummeln“ sich bevorzugt unter Gleichgesinnten. auxmoney und smava konnten im letzten Jahr mit einem sprunghaftem Anstieg der Mitgliederzahlen ins Jahr 2012 wechseln. Der Zustrom reißt nicht ab und wird wohl auch in Zukunft anhalten. Die Kreditinstitute leisten nach wie vor beste Arbeit, ihre Kunden zu vergraulen.

  Das Privat Kreditportal smava   P2P-Plattform auxmoney


* Bild: tarifomat24.de

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