Die Baufinanzierung ist so günstig wie lange nicht mehr. Das Niedrigzinsumfeld verspricht geringe Finanzierungskosten. Für viele Familien scheinen die entfernten Träume eines Eigenheims in Erfüllung gehen zu können. Doch für eine erfolgreiche Immobilienfinanzierung bleibt nach wie vor das vorhandene Eigenkapital eines der wichtigsten Säulen.

Eigenkapital für Baufinanzierung bleibt nach wie vor wichtige Voraussetzung

Eigenheimfinanzierung
Baufinanzierung: Niedrige Zinsen, alte Regeln

Das niedrige Zinsumfeld sowie derzeit stark steigende Immobilienpreise klingen verlockend und versprechen eine lukrative Investition in die Zukunft hinein. Doch mit den historisch tiefen Bauzinsen sind die Fallen und Stricke nur noch größer geworden, in die ein Bauherr bzw. Immobilienerwerber hinein tappen könnte.

Nach wie vor gilt bei der Baufinanzierung die einfache Binsenweisheit, dass mit dem Anstieg des Eigenkapitals die Finanzierungskosten und damit auch die Risiken eines Schiffbruchs sinken. Die Finanzierung der eigenen vier Wände ist zweifelsfrei so günstig wie selten zuvor, aber dennoch gilt es auch jetzt die Richtlinien für die Bau- bzw. Immobilienfinanzierung einzuhalten.

Erst nachdem sämtliche anfallenden Kosten rund um die zu erwerbende Immobilie aufaddiert wurden, ist erst ein solides Finanzierungskonzept möglich. Dabei fließt hier als erstes die Frage mit ein, wie viel Eigenkapital überhaupt zur Verfügung steht, so Eva Grunwald, Leiterin Baufinanzierung der Deutschen Bank. Zum Konzept gehören auch die Berücksichtigung der tragbaren monatlichen Gesamtbelastung sowie das Abwägen der verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten.

Oft unterschätzt: Hohe Nebenkosten für Baufinanzierung

Die anfallenden Nebenkosten können durchaus 10 Prozent des Immobilienpreises oder auch mehr betragen. Diese setzen sich zusammen aus Honoraren für Architekten, Kosten für Baugenehmigung, Auslagen für Notar und Makler sowie aus Grunderwerbsteuer.

Eine Baufinanzierung als eine langfristige Investition erfordert auch das Einkalkulieren von möglichen familiären und finanziellen Verhältnissen. Wenn Eltern eine „Babypause“ einlegen oder die Kinder das Studieren anfangen, steht ggfs. weniger Geld zur Verfügung.

Die Wahl eines optionalen Tilgungssatzwechsels zur Baufinanzierung kann die Laufzeit flexibel beeinflussen. Eine jährliche Sondertilgung bietet ebenfalls die Möglichkeit an, bei Verfügbarkeit von mehr Kapital das Baudarlehen durch Sonderrückzahlungen schneller zu tilgen.

Eigenkapital für Baufinanzierung – Je mehr desto besser

Mit dem Verringern des Eigenkapitals für die Baufinanzierung erhöhen sich die Risiken für den Bauherren. Im Umkehrschluss verlangt die Bank aufgrund des höheren Ausfallrisikos einen entsprechend höheren Zinssatz. Die Baufinanzierungs-Expertin der Deutschen Bank empfiehlt ein Eigenkapital von 20 Prozent. In diesem Fall ist eine Finanzierung von vier Fünftel der Kosten notwendig.

Das niedrige Zinsumfeld mit durch längere Zinsbindung sichern

Irgendwann sind auch die Zeiten von sehr niedrigen Bauzinsen vorbei und die Baufinanzierungskosten steigen wieder an. Um sich das derzeitige Tief-Niveau über einen möglichst langen Zeitraum zu sichern, empfiehlt Eva Grunwald eine Zinsbindung von z.B. 15 oder 20 Jahren. Hier kann der Kunde nach zehn Jahren von seinem Kündigungsrecht mit einer Frist von sechs Monaten profitieren. Sollte sich doch ein günstigeres Angebot für eine Anschlussfinanzierung finden, so besitzt der Finanzierungskunde über eine ausreichende Flexibilität.

Baufinanzierung ganz ohne Eigenkapital?

Eine Vollfinanzierung, also 0% Eigenkapital und 100% Baufinanzierung, geht nur in den seltensten Fällen gut. Die Wahl eines Finanzierungsangebotes von nur ein Prozent Tilgung erforderte einen äußerst langen Atem und es darf auch nichts „dazwischen kommen“. Dementsprechend raten die meisten Baufinanzierungsexperten von einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital ab. Erst Eigenkapital ansparen und dann eine solide Baufinanzierung berechnen lassen.


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