Die Niedrigzinsphase und die schwächelnde Konjunktur tragen ihre nächsten Blüten. Der Bundesverband deutscher Banken gab den Verbrauchern den „indirekten Tipp“, den Kreditinstituten durch Umschuldung in zinsgünstigere Ratenkredite die Zinsgewinne zu schmälern. Dennoch wird bei Folgeleistung niemand einen Schaden davon tragen.

BdB wies Verbraucher auf eine einfache Umschuldung alter Kredite hin

Sparen
Im Nachhinein von Niedrigzinsen profitieren

Wenn der Bundesverband deutscher Banken (BdB) „höchstpersönlich“ dazu rät, alte Kreditbestände nun auf Stand der neuen Konditionen durch Umschuldung zu bringen, dann ist das für Verbraucher allemal eine Überlegung wert, den Taschenrechner zu zücken, um die Zinsvorteile Schwarz auf Weiß auf Papier zu bringen.

Der Interessensverband für die deutschen Kredithäuser gibt jedoch kaum aus „purer Selbstlosigkeit“ den Hinweis darauf, dass eine Umschuldung der teuren Bestandskredite für Konsumenten Ersparnisse einbringt. Ein jeder eingesparter Euro für einen Ratenkredit ist gleichzeitig der entgangene Gewinn für die Bank.

Der Hauptgrund für den „Goldenen Tipp“ vom BdB dürfte im Versuch der Wiederbelebung der Privatkredit-Märkte zu finden sein. Innerhalb der EU ist der Privatkreditmarkt seit rund fünf Jahren rückläufig, um rund 8,8 Prozent seit 2008. Deutschlands Kreditaufkommen liegt zwar über dem europäischen Durchschnitt, aber dennoch auf dem absteigenden Ast (Studie der Crédit Agricole Consumer Finance´Gruppe – CACF).

Eine Umschuldung zahlreicher alter Ratenkredite würde wieder etwas mehr „Leben“ in den Kreditmarkt bringen und dieser Finanzmarktsektor ist schließlich eines der Kerngeschäfte der Banken.

„Das Leid der Banken“ kann der Vorteil für Kreditnehmer sein

Dem Konsumenten könnte es eigentlich egal sein, ob der BdB „Herz oder Selbstzweck“ an den Tag legt, die Vorteile für den Kreditnehmer durch eine Umschuldung liegen auf der Hand.

Das Zinsniveau ist seit Monaten gefallen, auch wenn es im Bereich des dritten Quartals 2013 leicht ansteigende Tendenzen gegeben hat. Doch dieser Zustand ist längst revidiert und wurde mit der jüngsten Leitzinsabsenkung durch die EZB auf 0,25% (gültig ab 13.11.13) in eine unbekannt ferne Zukunft versetzt.

Bestandskredite müssen folglich beinahe „zwingend“ mit höheren Zinssätzen behaftet sein als ein neu abgeschlossenes Darlehen. Für Kreditnehmer ein triftiger Grund, sich nach einer „Umschichtung“ der laufenden Verbindlichkeiten auf günstigere Ebenen zu befassen.

Der Wink vom Bankenverband kam aus einer indirekten Richtung. Julia Topar, Pressesprecherin des BdB, wies darauf hin, dass es die Möglichkeit einer Umschuldung gebe und dieser Schritt einfacher als gedacht sei. Ratenkredite können meist bereits nach sechs Monaten Laufzeit gekündigt und demzufolge durch einen günstigeren Kredit ersetzt werden.

Eine Kredit-Umschuldung lässt dem Konsumenten sogar die Wahl

Die Ablösung des Bestandskredits durch einen neuen und günstigeren Ratenkredit belässt zwangsläufig einen finanziellen Vorteil. Woraus dieser Vorteil bestehen kann, ist dem Kreditnehmer selbst überlassen. Zur Wahl stehen z.B. geringere Laufzeit bei gleichbleibender Ratenhöhe. Alternativ können Laufzeit beibehalten aber die Ratenhöhe reduziert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ratenhöhe und Laufzeit so zu belassen wie bisher, aber dafür eine weitere Kreditauszahlung zu erhalten. Eine Kombination dieser unterschiedlichen Vorteile ist je nach Kreditinstitut auch möglich.

So wie die Dinge laufen, können sich Kreditnehmer jedoch Zeit lassen, um in aller Ruhe eine Umschuldung einzuleiten. Steigende Zinsen sind derzeit nicht in Sicht, dafür hatte letzten Donnerstag die EZB mit der Leitzinsreduzierung ein zu großes „Machtwort gesprochen“. Die ersten Reaktionen durch die Banken werden erst noch folgen. Dazu zählen u.a. Absenkungen von Dispozinssätzen von den Kreditinstituten, die im Leitzins (Hauptrefinanzierungszinssatz) ihre Referenz gewählt haben.

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