Sparer und Privatanleger sitzen in der Zins-Falle. Spareinlagen bei Banken werfen kaum mehr Renditen ab und die Lebensversicherer zehren an den Reserven, die ursprünglich für die Kunden vorgesehen waren. Für die Altersvorsorge wird es immer enger.

Falle Sparanlagen und Kapital-Lebensversicherungen

Geld
Vermeintliche Sicherheiten auf Kosten der Altersvorsorge

Die Sparer sitzen in der Falle, so das Fazit des Dachfondsmanagers Eckhard Sauren im Interview mit WirtschaftsWoche (Freitag). Die herkömmlichen Sparanlagen werfen keine Renditen mehr ab und die Lebensversicherungen kämpften mit nur noch sehr schwachen Kursgewinnen am Markt der Staats- und Unternehmensanleihen. Darüber hinaus drohten für Spareinlagen bei Banken auch noch Strafzinsen.

Die risikoscheuen Sparer haben angesichts der niedrigen Zinsen derzeit noch etwas Glück, dass die Inflationsrate sehr niedrig ist, aber der sichere Ertrag ist weg. Klassische Sparanlagen weisen nur noch sehr geringe Renditen auf und Anleihen werfen minimale Kursgewinne ab. Im Jahr 2014 erreichte der aus deutschen Staatsanleihen zusammengesetzte „Rex“ ein Plus von 7,1%. Davon bildeten Zinsen 1,4 Prozentpunkte und Kursgewinne 5,7 Punkte, so der Manager. Im Schnitt lagen die Zinsen der im Rex enthaltenen Anleihen durchschnittlich bei 0,4%. Die Kurse dieser Anleihen würden noch etwas steigen, falls die Zinsen weiter abfielen, aber selbst bei einem Nullzins seien nur 2,5% Kursgewinn möglich. Hohe Verluste drohten den Anlegern dagegen, falls die Zinsen anstiegen.

Für die Altersvorsorge wird es richtig eng

Anleger, die eine durchaus realistische Rendite von 2% pro Jahr erreichen, könnten ihr Vermögen in 34 Jahren verdoppeln. Bei einer Rendite von 0,5% wären dagegen rund 134 Jahre notwendig. „Jeder Prozentpunkt zählt“, so Sauren. Durch die niedrige Inflationsrate bleiben die realen Verluste nach Abzug der Inflation noch im relativ unbemerkten Bereich. „Aber das Altersvermögen wird real schrumpfen. Langfristig treibt das die Kosten für den Staat, weil der mehr Bürger im Alter unterstützen muss“, so der Fondsmanager.

Die aktuelle Finanzmarktlage setzt die klassischen Sparer eindeutig in die Verlustzone. Die Spareinlagen bei der Bank werden von der Geldentwertung vernichtet und die Gesellschaften einer Kapital-Lebensversicherung zehrten an den Reserven, die den Kunden nun vorenthalten werden. Steigende Zinsen könnten dazu führen, dass die Sparer mit Bankeinlagen wieder mehr verdienen und der Lebensversicherung den Rücken kehren. Das könnte „vielen Versicherern den Rest geben“, so die Einschätzung des Fondsmanagers.

Eine unmissverständliche Botschaft. Der langfristige Aufbau einer Altersvorsorge im rentablen Bereich funktioniert nicht mehr im herkömmlichen Verständnis von „sicheren“ Zinsen bei null Risiken. Das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist u.a. die Anhebung der Inflation in den gewünschten Bereich von knapp 2%. Der Nullzins-Politik folgten Strafzinsen und nun das gestartete Anleihekaufprogramm. Die Aktienmärkte profitieren von der neuen Geldflut, sichtbar an den steil angestiegenen Kursen.

Für die Anhebung der Zinserträge aus Spareinlagen gibt es auch in absehbarer Zeit keinen Anlass. Wer aus dem Niedrigzins-Bereich herauskommen will, muss auch das vermeintlich sichere Boot der garantierten aber mickrigen Zinsen verlassen. Eine Alternative zu mageren Renditen bieten z.B. Kapitalanlagen in Form von Direktinvestments, Rohstoffen und geschlossenen Fonds.

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