Traditionell konservative Sparer und Anleger werden in Deutschland aufgrund der niedrigen Zinsen zusehends gen Risiken abgedrängt. Was auf den ersten Blick als eine „bedrohliche Entwicklung“ verstanden werden kann, könnte von den „Sparbuch-Fans“ jedoch auch als eine Chance genutzt werden. Anlage-Risiko ist nicht automatisch mit „Draufgängertum“ gleichzusetzen.
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Bei Aktien- und Wertpapieren ist eine individuelle Dosierung der Risiken möglich

„Null Zinsen und noch weniger“. Die Europäische Zentralbank (EZB) hinterlässt mit ihrer Geldpolitik für Anleger und Sparer einen in Deutschland anwachsenden Scherbenhaufen. Des klassischen Sparers Leid ist des Börsen-Aktivisten Freude.
Klassische Anleger bilden in Deutschland noch immer die große Mehrheit aus. Allerdings erfüllen die Teilnehmer am Wertpapiermarkt in ihrer Anzahl längst kein verkümmertes Nischen-Dasein. Eine von der Postbank beauftragte Emnid-Umfrage ergab, dass im Schnitt jeder vierte Deutsche sein Geld in Wertpapieren anlegt.
Eine Tatsache, die angesichts der höheren Anlagerisiken gegenüber den vermeintlich sicheren Tagesgeldanlagen und Sparbüchern jedoch nicht automatisch 25% „finanzielle Draufgänger“ beschreibt. In guten wie auch auch besonders in schlechten Börsen- Zeiten gilt: Wer Geld am Wertpapiermarkt anlegt, sollte sein Kapital möglichst weit streuen und damit die Risiken auf verschiedene Klassen streuen.
Ein „buntes“ Depot sollte es sein, wie es die Postbank beschreibt. Eine Zusammenstellung aus Papieren aus z.B. Europa, aus Schwellenländern, von renommierten und aufstrebenden Unternehmen und eine gute Mischung in sich, ergeben eine Kombination, um Finanzmarkt-Schwankungen möglichst gut abfedern zu können. Aktien sind daher als kurzfristige Anlage ungeeignet. „Es sollte nur Geld in Wertpapiere fließen, das auf unbestimmte Zeit – mindestens für fünf Jahre – nicht benötigt wird“, so der Hinweis von Helma Eckhardt von der Postbank.
Wer jedoch das Risiko vollkommen scheut, wird mit Aktien nicht viel anfangen können. Für diese Anleger könnte sich noch am ehesten die Strategie „Buy and Hold“ eignen. Anleger kaufen sog. Blue Chips Wertpapiere von gesunden Unternehmen und halten die Papiere über einen längeren Zeitraum hinweg. „Sind die Papiere klug ausgewählt und stimmen die wirtschaftlichen Rahmendaten, werden die Aktien mit großer Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang steigen“, so Helma Eckhardt.
Komfort wie bei den Klassikern – Fondsmanager übernehmen
Klassische Sparanlagen wie Festgeld bieten den Komfort, das Geld einfach zur Bank zu tragen, um sich anschließend um nichts mehr kümmern zu müssen. Heute wird dieser „Service“ mit der Akzeptenz von Mini-Zinsen oder sogar von einem realen Geldwertverlust bezahlt. Wer als Anleger die eigene Passivität bevorzugt, kann auf Fonds und der Fachkenntnis von Fondsmanagern zurückgreifen. Deren Expertise und Erfahrungen sorgen für eine möglichst breite Streuung der zusammengestellten Fonds.
Eine Fondsanlage kann mit relativ geringem Kapitaleinsatz gestartet werden und ermöglicht auch den schrittweisen Vermögensaufbau über einen sog. „Fondssparplan“. Mit monatlichen Sparbeiträgen und den gleichzeitig ausgeschütteten Renditen lässt sich in wenigen Jahren ein beachtlicher Geldbetrag ansparen.
Zu jeder Zeit gilt aber: Je höher die in Aussicht gestellten Renditen, umso höher das Risiko. Garantiefonds stellten eine Alternative dar, vor allem für die Anleger, die „auf Nummer Sicher“ gehen wollen. „Eine gute Möglichkeit, von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu profitieren, sind sogenannte Indexfond“, so die Postbank-Expertin. Ein Indexfonds bildet einen Börsenindex ab, wie z.B. der DAX, der europäische Aktienmarkt oder der Weltindex.
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