Die deutschen Privathaushalte scheinen eine große Freude am Sparen zu haben. Die Sparquote liegt im OECD-Vergleich ziemlich hoch. Wenn Geld zum Sparen übrig bleibt, müssten die Einkommen ja auch „über Gebühr“ hoch sein.
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„Sparfreude“ scheint sehr hoch zu sein

Wer im Jahr 2022 in der Lage war, einen jeden Monat 230 Euro in eine Sparanlage oder einfach nur in den Sparstrumpf zu stecken, der befand sich genau auf der Linie des statistischen Durchschnitts. Im Jahr 2022 lag die Sparquote des durchschnittlichen privaten Haushaltes in Deutschland bei 11,1 Prozent, so Destatis.
Das bedeutet, dass für jede 100 Euro Einkommen 11,10 Euro auf die hohe Kante gelegt wurden. Gegenüber den anderen Vergleichsstaaten gemäß der OECD eine relativ hohe Sparquote. In Österreich lag diese Quote bei 8,8 Prozent, in Japan bei 5,4 Prozent, in den USA bei 3,7 Prozent und in Italien bei nur 2,1 Prozent. Ob diese geringen Sparquoten nun auf der Notwendigkeit oder der „Lebenslust“ begründet liegen, sagt die Statistik nicht.
Eine höher Sparquote als die deutschen Privathaushalte wiesen die Haushalte in der Schweiz mit 18,4 Prozent und in den Niederlanden mit 12,7 Prozent Sparquote auf.
2023 ähnliche Zahlen erwartet
Im ersten Halbjahr 2023 ist die Sparquote der deutschen Privathaushalte um 0,2 Prozentpunkte angestiegen und liegt bei 11,3 Prozent. Eine ähnliche „Sparfreude“ wie bereits im ersten Halbjahr 2022. Im jeweiligen ersten Halbjahr in 2020 und 2021 lag die Sparquote um jeweils rund 6 Prozentpunkte höher. Die Kauflust, Kaufmöglichkeiten und auch die Investitionsbereitschaft waren aufgrund der Pandemie-Restriktionen sehr gedämpft.
Es ist ja „nur“ ein Mittelwert
Die Statistiker von Destatis betonen, dass es sich mit der Sparquote um einen Durchschnitt handelt. Wohl die überwiegende Mehrheit, die einen Betrag in Höhe von 230 einfach nicht so einfach jeden Monat in das Sparschwein stecken können, dürfte diese rein statistische Größe bereits hinterfragt haben.
Während viele Haushalte mit ihrem Einkommen auch ohne jegliche Spar-Ambitionen über die Runden kommen können, ist es für andere Haushalte derart bestellt, dass sie den Betrag von 230 Euro doppelt und dreifach wegstecken könnten. Diese Schräglage außerhalb des beschönigenden statistischen Mittelwertes dürfte angesichts der weiter ansteigenden Preise noch verschärft werden.
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