Die Zinsaussichten sind trübe bis stockfinster. Für 2019 wird es keine Zinsanhebung mehr geben und was danach kommt, steht in den Sternen. Eher driften die Renditen noch weiter ab und Sparer müssten für vernünftige Renditen etwas „beweglicher“ werden.

Kaum Alternativen für lukrative sichere Sparanlagen

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Niedrigen Zinsen gibt es kaum ein Entkommen

Sparer können auch für 2019 ihre Hoffnungen in die inzwischen verstaubten Kiste belassen. Keinerlei Aussichten auf höhere Zinsen. Für dieses Jahr ist eine Zinserhöhung bereits offiziell abgesagt und alles was danach kommt, ist noch völlig offen. Wahrscheinlich ist – und das wäre noch positiv – ein Belassen der Nullzins-Politik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Ebenso denkbar wäre sogar eine weitere Absenkung des Leitzinses in den negativen Bereich und dieser Gedanke ist gar nicht so abwegig. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat bereits ausgeklügelt, wie den Zentralbanken im Falle von Negativzinsen aus einem Dilemma geholfen werden könnte. Das Dilemma bestünde aus dem Abräumen der Konten durch die Kunden, um damit den Negativzinsen zu entgehen. Die Idee des IWF: Man könne Bargeld besteuern, indem einfach zwei Währungen parallel geführt würden. Einmal das Guthaben auf dem Konto und einmal das Bargeld, welches aber nach einem an den Negativzins angelehnten Zinssatz abgewertet würde. Somit gäbe es bei einem eingeführten Negativzins kein Entkommen mehr.

US-Notenbank servierte bisher die Steilvorlagen

Da schließlich vom zeitlichen Ablauf die US-Notenbank Ferderal Reserve (Fed) scheinbar immer die Vorlagen für die EZB servierte, sei es das Absenken der Zinsen oder die Überschwemmung der Finanzmärkte mit frischem Geld, sind mit der jüngsten Fed-Entscheidung die Chancen auf baldige Zinsanhebungen noch weiter abgesunken. Die Fed zögerte erst und nun steht es fest. In diesem Jahr wird der Zins nicht mehr hochgeschraubt. Die EZB bleibt aber nicht völlig tatenlos. Sie startet voraussichtlich im September dieses Jahres ein weiteres TLTRO-Programm. Zig Milliarden Euro werden somit an Kreditinstituten zu quasi Traum-Konditionen vergeben. Nach einer Straffung der Geldpolitik sieht das allerdings nicht aus. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Zinsen werden eher sinken als „jemals wieder“ steigen

Nach einer kurzen Zwischenphase ansteigender Renditen für z.B. 10-jährige Bundesanleihen bewegen sich diese schon wieder von oben her auf die Null zu. Für Sparanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder das als solches missverstandene Girokonto stellen die Zinsen der Anleihen wie auch der Leitzins einen wichtigen Referenzwert dar. Somit können sich die Anleger an einem Finger abzählen, was dies für die Zinserträge bedeuten könnte. Abwärts geht es auch wieder mit den Zinsen an den Kreditmärkten. Ratenkredite sowie die langfristigen Immobilienfinanzierungen werden wieder günstiger und mit TLTRO könnte die Abwärtsrichtung sogar noch beschleunigt werden. Das Dilemma, welches auch der IWF nicht „wegdenken“ kann: Je länger und intensiver die Kreditausweitung betrieben wird, desto folgenreicher werden evtl. später durchgeführte Zinserhöhungen. Weitreichende Folgen wären z.B. Unternehmens-Pleiten aufgrund zu hoher Zinsen für die Refinanzierung oder auch einfach überforderte Privathaushalte aufgrund der zu hohen Kosten eines Folge-Kredits für die Immobilienfinanzierung. Die Zentralbanken stehen quasi in einer Sackgasse.

Sparer müssten beweglicher werden und das Geld auf Reise schicken

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Hohe Renditen mit den Vorzügen einer sicheren und kurz- oder mittelfristigen Sparanlage sind im Bundesgebiet praktisch nicht mehr zu haben. Dazu muss der Anleger sein Geld auf Reisen schicken. Innerhalb des EU-Raumes, wo letztendlich auch die EU-Einlagensicherung greift, sind hohe Renditen vor allem bei Fremdwährungskonten zu finden. Banken innerhalb der EU bieten nicht nur Euro-Sparkonten, sondern auch in US-Dollar, Schweizer Franken oder Norwegische Kronen geführte Festgeldanlagen an. Mit Stand März 2019 einen Zins von 3,25 Prozent p.a. für 1 Jahr Festgeld gibt es z.B. von der FirstSave für eine Festgeld in US-Dollar. Ebenso viel und sogar in Deutschland operierend erhalten Sparer von der Greensill Bank.

Es gilt auch hier: Höhere Renditen ist gleich höheres Risiko

Allerdings ist auch bei einem Fremdwährungskonto ersichtlich, dass eben nur höhere Renditen mit etwas mehr Risikobereitschaft zu holen sind. Das Risiko bei einer Sparanlage in einer Fremdwährung sind die Wechselkursschwankungen. Das könnte allerdings auch zu zusätzlichen Renditen führen, wenn der Wechselkurs zugunsten des Euros abwandert. Festgeldanlagen in einer Fremdwährung sind z.B. über WeltSparen auch mit kurzfristigen 3 Monaten realisierbar und deshalb in einem sehr überschaubaren Bereich.

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