Deutschlands Sparer reagierten bereits auf die vermeintlichen Rettungsmaßnahmen für die Einheitswährung. Niedrige Zinsen raubten die Attraktivität der klassischen Anlageformen. Lediglich Sicherheitsbedürfnis und die schnelle Zugriffsmöglichkeiten auf das Ersparte lassen die Bundesbürger in „Bewegungslosigkeit“ verharren.

Zahlreiche Sparer haben den Niedrigzinsen bereits den Rücken gekehrt

Sparschwein
Guthabenzinsen sind nicht viel besser als ein Sparschwein

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Eurokrise hinterlassen ihre tiefen Spuren. Die Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank ist derart massiv, dass sogar durch die traditionell robuste Sparer-Landschaft in Deutschland erste Risse zu entdecken sind.

Bei vielen Bundesbürgern scheint die „traditionell pragmatische“ Haltung zum Sparen langsam aufzuweichen. Die sich von den Sparbüchern trennenden Privatanleger gehen jedoch unterschiedliche Richtungen ein. Während die eine Gruppe gänzlich auf Sparmaßnahmen verzichtet und sich lieber dem verstärkten Konsum widmet, zeigt die andere Gruppe die erforderliche Eigeninitiative und weicht zu einem Wertpapierdepot aus. Nicht zu verachten ist die Tatsache, dass es die Konsumenten waren, die Deutschland im Frühjahr 2013 vor einer Rezession bewahrten.

Der Sparkassenverband DSGV blickt jedes Jahr im Rahmen eines Vermögensbarometers auf das Verhalten der Privatkunden. So auch für das Jahr 2013. Das Barometer deutet auf ein Tiefdruckgebiet hin.

Die Bürger legen weniger Geld zurück. So stellte der DSGV für das Jahr 2013 eine Sparerquote von 10,3 Prozent zum Nettoeinkommen fest, während die Quote vor fünf Jahren noch bei 11,5 Prozent lag. Rund 12 Prozent der Bundesbürger legen inzwischen weniger Geld zurück. Immerhin haben rund 7 Prozent trotz Angesichts der niedrigen Renditen ihren Sparaufwand erhöht.

Auf die Feststellung durch die repräsentative Umfrage durch den DSGV folgten gleich warnende Worte. Den Menschen würden zum späteren Zeitpunkt die Ersparnisse fehlen, so der Hinweis von Georg Fahrenschon, Präsident des DSGV, bei der Vorstellung des Vermögensbarometers 2013 in Berlin.

Beinahe ungebrochen ist das Sicherheitsbedürfnis der deutschen Sparer. Für 94 Prozent hat die Sicherheit der Geldanlage die höchste Priorität bzw. einen hohen Stellenwert. Gleich danach folgt die schnelle Verfügbarkeit des Geldes. 88 Prozent der Sparer wollen an die Rücklagen ohne Verzögerung herankommen, wenn mal „Not am Mann“ ist oder eine Investition umgesetzt werden will.

Aus der Sicht des Sparkassenverbandes ist der geliebte Sicherheitsaspekt der Bankkunden verständlich. Sparkassen und auch Volks- und Raiffeisenbanken zählen zu den größten Gegnern einer „allumfassenden“ Bankenaufsicht durch die EZB. Auf der anderen Seite profitieren diese Geldhäuser nicht unmittelbar von der äußerst niedrigen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die engere Nähe zum Privatkunden ist gleichzeitig der größere Abstand zur Notenbank. Weniger Sparer bedeuten somit unmittelbar geringere Kapitalzuflüsse für die Sparkassen.

Mit der nun geplanten Beaufsichtigung der 130 „wichtigsten Geldhäusern“ in der Eurozone ist das Thema „Komplett-Überwachung“ jedoch nur scheinbar vom Tisch. Trotz aller Bemühungen, die Zypern-Geschichte als brandmarkendes Beispiel der Vorgehensweise gegenüber Sparer aus den Gedächtnissen der EU-Bürger verschwinden zu lassen, kann die Blaupause der Sparerenteignung dennoch zum Einsatz kommen.

Eine der verwendeten Taktiken in Brüssel ist die Durchführung einer äußerst fragwürdigen Maßnahme mit nachträglicher Legalisierung durch Vertragsänderungen oder scheinbar stichhaltigen Argumenten über die Hintertür.

Alternative zum Sparbuch mit Negativ-Renditen – Wertpapierdepot


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