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Zinsverfall bei steigender Inflation – Geldentwertung im Gange
Bei Zeiten an denen Sparer mit ansehen müssen, wie ihre Geldanlagen mit immer weniger Zinsen „entlohnt“ werden, wünscht sich so mancher Anleger, die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen zu können. Das Warten auf bessere Renditen wird mühseelig und setzt beinahe eine gehörige Portion Pragmatie voraus.
Ich schätze die Mehrheit aller konservativen Sparer (Tagesgelder, Festgelder, Sparbriefe und Sparkassen-Sparbuch –> erz-konservativ) werden sich den Gegebenheiten hingeben und die ganze Sache aussitzen. „Wir können eh nix daran ändern“…das stimmt auch in einem gewissen Rahmen. Andere Maßnahmen würden den Status „Konservativ“ aufgeben.
Mehr Handeln muss nicht für mehr Renditen sorgen
Eine Möglichkeit für mehr Aktivität ware das sog. Tagesgeldhopping. Noch vor rund einem Jahr eine rentable „Anleger-Sportart“, heute stimmt das Aufwands-Rendite-Verhältnis ganz und gar nicht mehr. So viel ist nicht mehr zu gewinnen. Ausnahmen bilden Sonder-Zinssätze, die deutlich über dem mickrigen Marktdurchschnitt liegen. Diese „besonders hohen“ Tagesgeldzinsen waren letztes Jahr Gang und Gäbe.
Das „Hoppen“ von einem Tagesgeldkonto zum nächsten hat zum Ziel, das Geld stets auf das zur Zeit lukrativste Tagesgeldangebot zu bewegen. Ein ständiges Hin, Her und Weiter. Wer’s mag, kann das tun. Ab einer bestimmten Geldsumme können die Zinsunterschiede den Aufwand noch rechtfertigen, aber die meisten „Top-Angebote“ zum Zinssatz haben ein relativ niedriges Einlagen-Limit.
Fonds-Sparpläne sind für den konservativ veranlagten Sparer meist noch im „grünen Bereich“. Ausgelegt für langfristigen, aber gemächlichen Vermögensaufbau. Jeden Monat Sparbeiträge leisten und am Jahresende den tatsächlich eingefahrenen Gewinn berechnen.
Vorteil gegenüber Festgeld: Flexiblere Anpassungmöglichkeiten bei Marktänderungen
Nachteil: Die Renditen sind nicht garantiert
Eine „seltsame“ Konstellation der Zinsverhältnisse
Der Sparer erlebt in Deutschland zur Zeit eine Premiere der Nachkriegsgeschichte. Die Inflation steigt, die Rendite Zinsen aber nicht, im Gegenteil, sie fallen sogar. Bisher haben Inflationsentwicklungen mit etwas Verzögerung die Zinsentwicklungen immer nachgezogen. Heute herrscht eine glatte Umkehrsituation vor.

Das Geld wird immer schneller weniger Wert und angespartes Geld erhält immer schneller weniger Zinsen. Eine glatte Entwertung. Die Realrenditen sind inzwischen minimal geworden. Besonders nah am Geschehen sind die (auch konservativen) Anleger an deutsche Schuldverschreibungen. Die „totsichere“ Anlage bringt erstmalig totsichere Verluste. Seit der letzten Verkaufwelle durch die Finanzagentur (GmbH) sitzen die Käufer auf einem Schredder. Renditen mit 0,x% stehen einer Inflationsrate mit 2,x% gegenüber.
Damit dürfte klar sein wer die Zeche zahlt
Finanzielle Hilfen für überschuldete Staaten sind in erste Linie Gelder, die auch für das verschuldete Deutschland „irgendwo“ herkommen müssen. Buchungsgeld wird sehr schnell real, wenn man nur weit genug nach unten geht, zur breiten Masse. Das Vermögen aller deutschen Privathaushalte übersteigt den Schuldenberg des Staatshaushaltes um ein Vielfaches. Wie praktisch. Ein direktes Abbuchen vom Konto wäre zu provokativ, ebenso eine Sperrung der Vermögenskonten. Eine langsame aber beständige Entwertung des Vermögens geht in die gleiche Richtung.
Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Die Zinsen purzeln weiter. Dafür sorgen originelle Ideen für etwas Erheiterung im grauen Zinsenalltag.
Fidor Bank AG startet jüngst die Aktion „Like-Zins statt Leitzins“. Eine Kampagne die es Bestandskunden der Fidor Bank ermöglicht, sich per Facebook Like-Button die Guthabenzinsen hochzuschrauben. Es handelt sich zwar nicht um Sensations-Zinssätze, aber um eine genial einfache Idee, die für Kunden sowie für Fidor AG einen Gewinn darstellen kann.
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