Künftig sollen sich die Arbeitnehmer anhand eines von der Bundesregierung entwickelten Info-Systems über die spätere Rente „ausführlich“ kundig machen können. Damit werden gleichzeitig auch die Rahmenbedingungen für das 3-Säulen-System in der Altersvorsorge gesetzt. Scheinbar will die Politik an der Realität vorbei informieren.

Gebundene Hände für mehr „Eigenverantwortung“ in Altersvorsorge

Rentenversicherung
Renten-Infomaterial schützt nicht vor Rentenlücke

Während die Bundesregierung den Auftrag vergibt, ein möglichst für Frau und Mann verständliches Infomaterial zu entwickeln, damit das zum Ziel gesetzte 3-Säulen-Modell in der Altersvorsorge von Jedermann verstanden wird, scheint das Rentenkonzept an sich bereits im Vorfeld zu scheitern, da für viele Arbeitnehmer keinerlei finanzielle Mittel übrig bleiben, um die Säule „zusätzliche Altersvorsorge“ überhaupt bedienen zu können.

Gesetzliche Rente, betriebliche Altersvorsorge und zusätzliche Privatvorsorge heißt das von der Bundesregierung entwickelte Zaubermittel, um dem offenkundig entgegen galoppierenden Rentendilemma zu begegnen. „Mehr Eigenverantwortung“, so das Credo zum den Arbeitnehmern vorenthaltenen Gewinn- und Produktivitätssteigerungen. Dennoch werden sehr viele Arbeitnehmer keinerlei „Eigenverantwortung“ übernehmen könne, obwohl sie wollten. Der sog. boomende Arbeitsmarkt beruht schließlich zu einem sehr großen Teil auf den „erfolgreichsten Niedriglohnsektor Europas“, wie es einst Ex-Kanzler Schröder (SPD) in Davos beschrieb.

Mehr als die Hälfte sorgt derzeit zusätzlich null vor

Mit einem Anteil von 51 Prozent sorgt etwas mehr als die Hälfte der vom Finanzportal WeltSparen befragten Bundesbewohner für die spätere Rente überhaupt nicht zusätzlich vor. Allerdings mangelt es bei rund der Hälfte aller weiblichen „Verweigerer“ nicht an Eigenverantwortung, sondern schlicht und einfach an den finanziellen Möglichkeiten. Bei den Männern liegt der Anteil, deren Einkommen für eine zusätzliche private Altersvorsorge nicht ausreicht, mit 40 Prozent ebenfalls sehr hoch. Für diese Gruppe fällt somit eine Säule von drei pauschal weg und ein Job im niedrig bezahlten Teilzeitbereich verspricht nur selten eine betriebliche Altersvorsorge und somit die Säule Nummer Zwei. Den Niedriglohn-Arbeitnehmern bliebe in der Regel nur die gesetzliche Rentenversicherung als die einzige Säule übrig und genau an diesem Punkt strich die öffentliche Hand alles Zusammen, was nur gerade noch als vermittelbar erschien.

Inflation reißt eine riesige Rentenlücke auf

Die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Entwicklung eines Renten-Informationsmaterials hat ohnehin einen großen Haken. Nutzer sollen künftig über ein Online-Portal anhand von Modellrechnungen ihre spätere Renten prognostizieren lassen können. Allerdings basieren diese Berechnungen mit der aktuellen Kaufkraft. Auf eine Integration des Kaufkraftverlustes in die Modellberechnungen wurde offenbar bewusst verzichtet, da die Ergebnisse nach einer durchschnittlichen Inflation bei nur 2 Prozent über 35 Jahre hinweg nur „verunsichern“ würden. Bereits im Jahr 2016 rechnete die FAZ vor, dass die aktuelle Wunschrente von 1.500 Euro bereits im Jahr 2043 gut 2.500 Euro betragen müsste, um damit die gleiche Kaufkraft zu erreichen. Für das Halten des gewohnten Lebensstandards und das Schließen der drohenden Rentenlücke von 1.600 Euro, müssten Arbeitnehmer rund 400,- Euro pro Monat in die „Säule 3“ investieren, allerdings bei einer angenommenen jährlichen Rendite von 6 Prozent. Bei lediglich 2 Prozent durchschnittliche jährliche Rendite müssten schon monatlich 740,- Euro in die zusätzliche Altersvorsorge einfließen.

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