Mit Bio-Mineralwasser kann sich der Konsument das gute Gewissen des aktiven Beitrages für den Umweltschutz Schluck für Schluck eintrichtern. Verbraucherschützer haben jedoch nach einer Stichprobe Details entdeckt, welche die teuer erkaufte Illusion ins Wasser fallen lassen könnten.

Der Unterschied liegt oft nur am aufgeklebten Etikett

Mineralwasser
Bio-Wasser, Mineralwasser, Leitungswasser - Sortiert nach sinkenden Kosten

Man entnehme aus den heimischen Leitungen einige Liter Wasser und füllt dies in mehreren Flaschen ab. Die eine Hälfte geht als „Leitungswasser“ für 0,99 Cent über den Ladentisch und die andere Hälfte als „Biowasser“ zu 3,49 Euro. Diese etwas überspitzt dargestellte Geschäftspolitik steht der Realität allerdings nicht allzu weit entfernt. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat sich die verschiedenen Sorten Minderalwasser und speziell die Bio-Varianten etwas genauer angesehen und den Bericht darüber mit der suggestiven Frage „Bio-Nepp beim Mineralwasser?“ eingeleitet.

Die Deklaration „Bio-Qualität“ verpflichte die Hersteller zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Dazu müsse Bio-Mineralwasser höhere Standards erfüllen als gewöhnliches Mineralwasser, so die Verbraucherzentrale. Bio-Wasser ist daher in vielen Fällen teurer als normales Wasser. Allerdings komme dies auch in einigen Fällen selbst dann vor, wenn der Abfüller normales Mineralwasser und „Bio-Wasser“ der ein und derselben Quelle entnimmt.

So erhält lt. Verbraucherzentrale das mit einem Bio-Label versehene Trinkwasser der Marke „Vilsa“ einen Preisaufschlag um bis zu 60 Prozent. Bei der Marke „Volvic“ müssen Kunden für die Bio-Ausgabe mit bis zu 34 Prozent höheren Kosten rechnen. Für Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg ist es ein Rätsel. „Warum Verbraucher für eine Flasche mit Bio-Label mehr zahlen müssen, obwohl sie kein anderes Wasser bekommen, können wir nicht nachvollziehen“.

Für Bio-Mineralwasser müsse es grundsätzlich mehr Transparenz geben, so die Forderung von Valet. Bis dato gebe es überhaupt kein staatliches Bio-Siegel, sondern lediglich zwei private Unternehmen, welche nach ihren jeweils eigenen Kriterien ein entsprechendes Zertifikat erteilen. Die bestehende EU-Öko-Verordnung greife bei Mineralwasser nicht, da es nicht als ein landwirtschaftlich erzeugtes Lebensmittel kategorisiert wird. Valet fordert aber die Umsetzung der Devise: „Wo Bio draufsteht, muss Bio drin sein“. Daher müsse auch für Mineralwasser eine staatliche kontrollierte Bio-Kennzeichnung geschaffen werden. Mit einer ansteigenden Zahl von unterschiedlichen Bio-Siegel würden Konsumenten nur verwirrt werden und das Vertrauen in Bio untergraben. Derzeit werde bei Mineralwasser das Bio-Zertifikat buchstäblich verwässert.

Update 24.06.20: Fa. Danone wies darauf hin, dass die Produkte „Volvic naturelle“ und „Volvic leichtperlig“ vom SGS Institut Fresenius jeweils als „Premiummineralwasser in Bioqualität“ ausgezeichnet wurden. Für beide Mineralwassersorten zu je 1,5 Liter gab der Hersteller eine Preisempfehlung zu jeweils 0,89 Cent. Anpassungen am Preis wurden demnach auch nach der Zertifizierung nicht vorgenommen. Die Preisgestaltung gegenüber dem Konsumenten obliegt daher ausschließlich dem Handel.

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