Die Zeichen für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2015 stehen auf schwierige und auch turbulente Zeiten. Die Meinungen und Prognosen zur konjunkturellen Entwicklung in Deutschland gehen zwar etwas auseinander, aber der gemeinsame Nenner beschreibt große Unsicherheiten und Risiken.
Der Rubel rollt abwärts und die deutsche Export-Industrie gleich mit

Das kommende Jahr 2015 wird der deutschen Wirtschaft einige Steine in den Weg legen. Die Export-Industrie werde vor großen Herausforderungen stehen. In dieser Position sehen sich zumindest die vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) befragten Mitgliederverbände. In diesem Jahr könne noch von einem Export-Wachstum von voraussichtlich 4 Prozent gesprochen werden, aber die weltweit schleppende Konjunktur stellte für die Export-Unternehmen das größte Risiko dar. Lediglich die USA präsentieren sich als das „Zugpferd der globalen Wirtschaftsentwicklung“, so BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Eine wesentliche Rolle werde auch die Unsicherheit um die Ukraine-Krise spielen.
Die Analysten der Postbank präsentieren sich dagegen etwas optimistischer. Für das Jahr 2015 erwarten die Ökonomen eine konjunkturelle Erholung für den Euro-Raum, allerdings auch einen weiteren Kursverlust des Euros gegenüber dem US-Dollar sowie eine erhöhte Marktvolatilität. „Im Jahr 2015 dürfte die Konjunktur im Euro-Raum an Fahrt aufnehmen. Auch die Aktienmärkte könnten weiter vom ultraexpansiven Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) profitieren. Das Marktumfeld bleibt allerdings unruhig“, so Dr. Marco Bargel, Chef-Investmentstratege der Postbank.
Weit pessimistischer gab sich die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Der Export nach Russland wird im Jahr 2014 um rund 20 Prozent eingebrochen sein, als Folge der gegen Moskau ausgesprochenen Sanktionen. DIHK-Außenwirtschafts-Chef Volker Treier erklärte gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung, dass Russland im Jahr 2015 beständig an Kaufkraft verlieren werde. Darüber hinaus sind mit rückläufigen Investitionen zu rechnen. Deutsche Firmen in Russland könnten unter die Räder geraten, da der eingebrochene Rubel die Erlöse in Euro umgerechnet seit Jahresbeginn bereits halbierte.