Die Trauminsel kann noch so schön sein, aber bei einer Erkrankung im Ausland wollen die meisten deutschen Urlauber wieder zurück in die Heimat. Die Wunscherfüllung nach hervorragender Versorgungsqualität könnte für Kassenpatienten allerdings schon an der Heimreise scheitern.
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Urlaub in sonniger Ferne, aber medizinische Behandlung in der grauen Heimat

Wer im Auslandsaufenthalt ernsthaft erkrankt, sei es auf Urlaub, ein Kurztrip, oder eine Geschäftsreise, will in der Regel am liebsten zurück in die Heimat und sich in „der gewohnten Umgebung“ behandeln lassen. Rund 70 Prozent der Deutschen würden sich lieber in Deutschland in ärztlicher Behandlung begeben als in dem Land, wo sie von einer Erkrankung kalt erwischt wurden. Das ergab eine vom PKV-Verband beauftragte repräsentative INSA-Umfrage.
Als Hauptgrund für den Wunsch, die Krankheit in der Heimat unter ärztlicher Aufsicht auszukurieren, lege an der „hervorragenden medizinischen Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland“, so der Verband. Je älter die befragten Personen waren, desto eher würde sie die Behandlung in Deutschland vorziehen. Bei den über 55-jährigen steigt der Anteil derer, die bei einer Erkrankung im Ausland lieber ins deutsche Gesundheitssystem wollten, bei 76 Prozent.
„Das zeigt, je mehr konkrete persönliche Erfahrung die Menschen als Patienten mit dem deutschen Gesundheitssystem haben, desto größer ist ihr Vertrauen in die Qualität der medizinischen Versorgung hierzulande“, so die Schlussfolgerung des PKV-Vebandes zum Umfrageergebnis.
Die bei 2.000 befragten Personen vorgenommen Umfrage ließ für die Antwort allerdings nicht sehr viel Entscheidungsfreiheit zu. Es wurde lediglich eine „Tatsache“ aufgestellt, mit der anschließenden Antwort-Wahl zwischen Zustimmung, Ablehnung oder Enthaltung. Die Aussage lautete: „Wenn ich im Ausland ernsthaft erkranke, möchte ich zur Behandlung nach Deutschland zurück. Denn in unser Gesundheitssystem habe ich am meisten Vertrauen“.
Krankheitsfall im Ausland – Ein für Kassenpatienten wichtiges Thema
Dennoch schneidet das Thema Auslandserkrankung vor allem für die gesetzlich Krankenversicherten ein ernst zu nehmendes Thema an. Die Kostendeckung für medizinische Behandlungen ist für Kassenpatienten äußerst karg und zahlreiche Leistungen kommen überhaupt nicht in Frage. Das gilt insbesondere für einen medizinisch notwendigen Rücktransport in die Heimat. Dieser Posten wird von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) völlig ausgeschlossen.
Die Kosten für einen Krankenrücktransport per Flugzeug haben mit den Ticketpreisen überhaupt nichts gemeinsam. So fallen bei einem Krankenrücktransport aus Mallorca gerne rund 12.000,- Euro an, aus Kanada oder aus den USA gut 60.000,- Euro. Fernost ist in diesem Fall ganz und gar nicht billig. Rund 85.000,- Euro würde ein Krankenrücktransport aus China kosten. Die Krankenkasse zahlt nichts.
In diesem Fall hilft dem gesetzlich Versicherten lediglich eine Auslands-Krankenversicherung, ebenso für die weit über das „Notpflaster“ hinausgehende Leistungen im ausländischen Krankenhaus.
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