Die Hotelbetriebe in den Bergregionen der Schweiz leiden unter der Stärke ihrer eigenen Währung. Der starke Schweizer Franken stellt inzwischen rund ein Drittel der Hotels vor die Existenzfrage.

In der Schweiz droht der Hotelbranche ein Massensterben

Matterhorn
Notstand Schweizer Schweizer Hotelbetriebe
Gästen fehlen wegen starken Franken

Die Mehrheit der deutschen Urlauber bleibt innerhalb der Grenzen. Die Betreiber von Hotels, Pensionen und vor allem Ferienhausvermieter erfreuen sich einer stark anwachsenden Anzahl von Übernachtungen. Das Statistische Bundesamt (Destatis) stellte dazu ein steigendes Aufkommen von Besuchern aus dem Ausland fest. Geschuldet ist diese positive Entwicklung u.a. dem stark gefallenen Euro. Deutschland wurde für Reisende und Urlauber aus sog. Drittländern günstiger (oder „weniger teurer“).

Die umgekehrte Entwicklung kann derzeit beim Nachbarn Schweiz beobachtet werden. Der Schweizer Franken bewegte sich über Jahre hinweg in einem fixierten Verhältnis zum Euro, bis die Schweizer Notenbank die Bindung an die Gemeinschaftswährung loslöste. Die Währung der Eidgenossen schoss im Wechselkurs gegenüber dem Euro in die Höhe. Für Besucher wurde die Schweiz um ein gutes Stück teurer.

Inzwischen schlugen die Tourismusorganisationen in der Schweiz Alarm. Die Stärke des Frankens sorgte demnach für eine „miserable Auslastung“ zahlreicher Hotels in der Bergregion. Sollte sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändern, so geht Hotelier Kurt Baumgartner aus dem Unterengadin in den kommenden Jahren von einem Hotel-Sterben aus. Hunderte Hotels seien davon betroffen, wie Blick.ch (23.08.15) berichtete.

Die Betreiber von Hotels werden der Reihe nach aufgeben. Baumgartner befürchtet einen Rückgang der Hotels in den Regionen Wallis, Graubünden und Tessin um ein Drittel. Schuld daran sei der „starke Franken“. In den Bergregionen müssten die Hotels mit mindestens 50 Prozent ausgelastet sein, um wirtschaftlich in der Pluszone arbeiten zu können. Derzeit seien diese Regionen allerdings mit nur rund 30 Prozent ausgelastet. Die Zulieferer der Hotels akzeptierten in vielen Fällen nur noch Lieferungen von Gemüse und Wein gegen Barbezahlung. Langfristige Planungen werden von rund einem Drittel der Hotelbetriebe gar nicht mehr praktiziert, sie denken nur noch von einem Monat zum nächsten. „Diese Hotels sind akut gefährdet“, so der Hotelier.

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