Der Bund, die Länder und Kommunen fuhr im ersten Halbjahr 2016 ein sattes Plus in Höhe von 18,5 Milliarden Euro ein. Für den dicken Haushaltsüberschuss sorgten die florierende Konjunktur und dadurch höhere Steuereinnahmen.

Ausgabenseite wegen Migrations-Krise stark angestiegen

Steuerlast
Der Bund sparte einen Batzen bei Zinsausgaben

Während die Euro-Länder Italien, Portugal und Griechenland mit schweren Belastungen ihrer Haushalte zu kämpfen haben, kann sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) über einen kräftigen Geldsegen freuen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 zählten Bund, Länder und Gemeinden zusammen ein Haushaltsüberschuss von 18,5 Milliarden Euro, wie Destatis am Mittwoch meldete.

Im Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) macht der Überschuss 1,2 Prozent aus. Bund, Länder, Kommunen sowie Sozialversicherungen profitierten demnach von der günstigen Beschäftigungslage, der guten Wirtschaftsentwicklung und einer gebremsten Ausgabenpolitik.

Den größten Überschuss „erwirtschaftete“ der Bund mit 9,7 Milliarden Euro. Die Länder nahmen 0,4 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben und die Gemeinden hatten nach dem ersten Halbjahr 2016 einen Überschuss von 2,5 Milliarden Euro. Die Sozialversicherungen hatten 5,9 Milliarden Euro mehr Einnahmen als Ausgaben.

Mit dem deutlichen Plus im ersten Halbjahr ist die „öffentliche Hand“ auf dem besten Wege, im dritten Jahr in Folge einen deutlichen Überschuss in Milliardenhöhe zu erwirtschaften.

In den Monaten Januar bis Juni 2016 nahmen Bund, Länder und Gemeinden insg. 692,9 Milliarden Euro ein. Gegenüber dem ersten Halbjahr vergangenen Jahres ein Plus von 27,9 Milliarden Euro, bzw. 4,2 Prozent. Der Löwenanteil wurde über Steuern eingefahren, die um weitere 4,8 Prozent angestiegen sind.

Die Ausgaben sind im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent auf 674,4 Milliarden Euro angestiegen. Der Zuwachs auf der Ausgabenseite wird vor allem an der Finanzierung der Migranten und Flüchtlinge festgemacht.

Einen weiteren dicken Batzen sparte sich der Bund bei den Zinsausgaben ein. Dank der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und den verringerten öffentlichen Schulden schrumpften die Zinsausgaben um 13,8 Prozent.

Des „Staates“ Freude ist des Sparers Leid.


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