Nach gut 5 Jahren Mindestlohn ist der angekündigte Schaden aufgrund von Massenentlassungen vollständig ausgeblieben. Der Blick auf die Erklärungen zeigt das beständige Problem der Gläubigkeit an Modellrechnungen.

Abbau der Arbeitsplätze wegen Mindestlohn fand nicht statt

Arbeitnehmer
Konjunktur hätte Mindestlohn noch höher ausfallen lassen können

Zu Beginn 2015 ging der Mindestlohn mit anfänglich 8,50 Euro pro Stunde an den Start. Noch in der Diskussions- und Beschlussphase der Bundesregierung bzw. des Bundestages meldeten so manche wirtschaftsnahen Institute ernste Bedenken zu den möglichen Folgen eines Mindestlohns an. Mit dem Näherrücken des Beschlusses wurden auch die Wortmeldungen zu möglichen Massenentlassungen immer lauter.

Nun ist der Mindestlohn inzwischen gut 5 Jahre alt. Zu Massenentlastungen aufgrund der gesetzlichen Lohnuntergrenze (inkl. zahlreicher Ausnahmen) ist es bisher nicht gekommen. So erklärte das Münchner ifo Institut dieses „Phänomen“ mit dem glücklichen Zeitpunkt eines Konjunkturaufschwungs. Man müsse allerdings nur bis zu den ersten Wirtschaftsrückgängen warten, damit die einst getroffenen Entlassungs-Prognosen einträfen.

An diesem Punkt wird wieder einmal verdeutlicht, welche Qualität die von „Experten“ verkündeten Prognosen aufweisen, wenn diese anhand von Modellrechnungen erstellt wurden. Diverse Berechnungsparameter brauchen für das Erreichen von Schreckensszenarien lediglich passend eingestellt werden. Am Ende bleibt für die Erklärung der „getätigten Feststellung“ ohnehin nur ein Konjunktiv übrig. Das gegenseitige Überbieten der Wissenschaftler anhand von Modellrechnungen könnte einfach nur amüsant sein, wenn nicht die verantwortlichen Politiker derartige Modell-Ergebnisse als Leitschnur für ihre Zukunftsentscheidungen verwendeten.

Bei den Modellrechnungen zu den Auswirkungen des Mindestlohnes wurde z.B. das vor allem auf den Zahlen des Sozioökonomischen Panels basierende Lohngefüge klar überschätzt, so das Resümee des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Zwar habe sich der konjunkturell günstige Rahmen positiv ausgewirkt, dieser aber sei offenbar in einem „nicht unerheblichen Ausmaß umgangen“ worden. In anderen Worten, der Aufschwung war derart ausgeprägt, dass für die Mindestlohn-Arbeitnehmer durchaus noch mehr drinnen gewesen wäre.

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